Motoradtour ins Unbekannte

  • Hey Freunde
    Spiele mit dem Gedanken einen fetten Trip gen Osten zu machen.
    Mich inspirierte dazu eine CBR 1100 (Bj 98) aus Russland die ich auf unserem Campingplatz (Eurocampo) in Agno TI sah. Er konnte schlecht englisch aber er meinte er hätte 3500km hinter sich. Mit Frau hinten drauf. Jetzt fieberts mich auf grund politisch anderer Einstellung von Agno nach Donezk zu fahren und mir mal selber ein Bild zu machen. Ich weiss das ist recht heftig. Wir sind ab Freitag wieder in Agno und meine Frau meint : Mach du nur (wenn $ drin liegt). Ich gebe mir 10 Tage Familienabstinenz. Ob ichs bis dahin schaff weiss ich nicht.
    Jetzt ist es so das ich schon mal 600km am Stück gefahren bin, aber dann Abends Nackenschmerzen hatte die 3 Tage anhielten.
    Ich glaube das liegt daran das ich beim sehr schnell Fahren als Brillenträger den Kopf senken müsste und drum über die Brille guckend nicht soo perfekt sehe, und ich deshalb den Kopf denoch aufrecht halte. Möglich das dies beim langsameren Fahren nicht so schlimm ist. Nun würde ich gern wissen was eure weiteste Tour war und wie ihr regeneriert habt bei sehr langen Tagestouren. Ich bin die 600km in 5 std gefahren (in CH mit 40% unter 100km erlaubt).
    Hat eine von euch son blödsinn mal gemacht? Ich weiss, das hat nicht viel mit Cruisen oder Touren zu tun. Aber bock habe ich glich drauf :-)
    Gebt mir mal eure Erfahrungsberichte mit langen Turns und wie ihr euch gefühlt habt. :-)

  • 3.200 km in 6 Tagen nach Frankreich und retour kein Prob. Davon 2x durch die Schweiz.


    ABER:


    Schweiz!!! 600 Km!!! In 5 Stunden!!! Genau!!! Und dann vielleicht noch ohne AB!!!
    ::) ::) ::)

    • Offizieller Beitrag

    Abgesehen davon das ich es im Moment für grenzwertig halte in ein Kriegsgebiet zu fahren (muß Du aber für Dich selber entscheiden) ist es meiner Ansicht nach unbedingt notwendig solche km-Vorgaben zu trainieren. Ich weiß ja nicht wieviel Du sonst fährst, aber wenn Du eine 3.500km Tour (einfach), d.h. 7.000 km in 10 Tagen ... mit ein paar mal links und rechts fahren rechne mal mit 7.500 km, planst, dann solltest Du solche Dinge schon gewöhnt sein.
    Eigentlich heißt das ja das man jeden Tag rund 750 km im Sattel ist und man hat nicht immer nur eine freie Autobahn vor sich ..... da darfst Du Dir keine Gedanken mehr darüber machen ob Dir Dein Rücken, Dein Hintern oder Dein Genick weh tut - Du mußt sicher sein, daß es funktioniert!!


    12/13/-oder 1400 km kann man durchaus an einem Tag schaffen, aber wenn man sowas macht sollte man daran denken, daß es am nächsten Tag auch ohne pysiotherapeutische Behandlung weitergehen sollte ::) ..... und das geht nicht ohne entsprechendes Training!


    Ich selber habe in den Jahren schon mehrfach solche Tagesetappen gehabt, z.B.:


    Sulzbach - Split
    Bari - Cannes
    Sulzbach - Tarragona
    Sulzbach - Bideford
    Sulzbach - Kisvarda
    Sulzbach - Nis


    um nur einige zu nennen und am nächsten Tag konnte es trotzdem ohne Krankenschwester weiter gehen. Das ging aber meiner Meinung nach nur, weil ich" km-gewohnt" bin.


    10 Tage à 750 km ..... da solltest Du gut geübt sein und nicht schon nach 600 km Tagesauflug drei Tage für die Regeneration brauchen!
    Gemütlich und gleichmäßig fahren ist dabei auch der nächste Tipp - schont Körper und Maschine und macht Lust auf die nächsten km bis zum weiteren Tankstopp an dem Tag!

  • Also gewagt ist das schon. Und spontan wahrscheinlich nicht durchführbar. Schau dir mal die Regeln für die "Iron Butt Association" an. Da kannst dir ein paar wertvolle Tips holen. Google einfach mal danach.


    Nach einem Zwiegespräch mit meinem Arsch kamen wir überein, daß ich mich nicht wagen soll so etwas zu machen ;D ;D

  • Mein Senf dazu: Als ich bis Mitte / Ende zwanzig fast nur Motorrad gefahren bin und im Jahr auf >20.000 km kam, gab es bei mir auch so Touren. Mal eben von Dijon nach Hause in weniger als vier Stunden. Nur Knallgas ab freiburg und alle 40 Min Tanken, mitten in der Nacht (Wildwechsel war mir damals egal).
    Nur: da war ich zwanzig Jahre jünger, wog halb soviel wie heute und war entsprechend fit und "risikounbewusst". Soll heißen: früher bin ich mit der Dicken im Schnee gefahren, heue hab ich für die Rollerfahrer mit Angst, wenn ich die aus meiner Dose heraus sehe.
    Damals wär ich vielleicht mitgekommen, heute nie im Leben (jetzt mal abgesehen vom Kriegsgebiet, das ist separat zu diskutieren).
    Also kannst es nur Du entscheiden. Wenn Du aber selbst schon unsicher bist: Lass es besser...

    Was ich kann, Günny? Na, ich kann morgens aufstehen und sofort alles scheisse finden! :laola:

  • geht eigentlich nur, wenn man die langen Strecken gewohnt ist.
    Auf der CBR hast du als "Nichtgewohnter" mit dem Serienlenker entweder Nacken- und andere Schmerzen oder bei einem SBL geht einem bei hohen Geschwindigkeiten auf Dauer der Winddruck und das Gerüttel an der Kleidung auf den Nerv, außerdem kannst du dann auch nicht so gut schauen, denn du hast den wechselnden Winddruck ja auch noch am Helm, der je nach aerodynamischen Eigenschaften eventuell auch noch wackelt.
    Mit einer 1100 PAN bin ich Strecken zwischen 900 und 1100 km relativ entspannt gefahren, aber dort hast du einen ganz anderen Windschutz und sitzt auch anders auf dem Bock.
    Jeden Tag mehr als 500 km möchte ich mit der CBR nicht fahren, das macht dann irgendwie auch keinen Spaß mehr auf Dauer.

  • Ganz so weit wie der Russe fuhr, wäre es nicht. es sind 2863 Km Hinweg. Ich fahre wenn ich drauf sitze schon immer min ne STunde am Stück wie Schwyz-Agno oder Schwyz-Lindau und zurück. Letztens wollte ich eben gucken was geht und bin Freitag Agno-Schwyz-Lindau-Agno.
    Und Sonntag Agno-Lindau-Agno.
    Und eben bei der 2, Tour zogs im Nacken. Ich steh auf Langstrecke und steck mir dann meist was richtig weites. Ich habe nen Superbikelenker und fühel mir recht bequem drauf. Ein Tempomat wäre aber toll :-)
    Ich muss mal gucken obs denn bis zum Ziel Donezk geht. Aber wenn ichs denn wage sollten es 2 neue Länder sein. Moldawien und Ukraine hätte ich gern noch. Und Odessa soll ja auch schön sein. Jedenfalls ist abgemacht das ich am 5 Tag umkehre egal wo ich dann bin. Bis Freitag hab ich Zeit mir das zu überlegen weils dann eben für 2 Wochen gen Süden geht. Am Do ist Zahltag mal sehen was die Bank sagt UND das Wetter. :-)

  • Junge, lass es.
    Alte Ritterregel: Die letzten 10% des Weges erfordern 50% unserer Kraft.


    Gilt natürlich nicht auf Kurzstrecken wie mal zum Kaffee von München nach Bozen.

  • Zitat

    Junge, lass es.


    Junge, mach es ;D


    Zitat

    Alte Ritterregel: Die letzten 10% des Weges erfordern 50% unserer Kraft.


    da hat der Launebär recht.



    Zitat

    Gebt mir mal eure Erfahrungsberichte mit langen Turns und wie ihr euch gefühlt habt. :-)


    Nach 12 Jahren Kinderpause vom Mopped Dicke gekauft.
    Nach ca. 2 Monaten für 10 Tage Kinderfreizeit. Sohn im Zeltlager.
    Dicke gepackt, Sozia drauf, über BAB bis Bayern, ab da nur noch Landstraße.
    Deutsch-Tschechische Grenze abgefahren.
    Dann, mit vielen schlenkern Tschechien und Slowakai abgefahren bis zur Russischen Grenze.
    Weiter nach Ungarn.
    Von Ungarn über Österreich wieder nach Bayern (Passau)
    Dann teils Deutschland teils Tschechei rauf bis höhe Hof.
    Ab da wieder BAB Richtung Heimat.
    Etwas über 7.000 km
    Neun Tage alles Top.
    Zehnter Tag, wir hatten irgendwo bei Cheb übernachtet, trat das ein, was der Launebär geschrieben hat.
    Ich konnte nicht mehr sitzen.
    Die beiden Knochen am Ars.. brannten wie Feuer.
    Hang on auf der BAB (grade Strecke)
    Mal den Hintern rechts, dann wieder links raushängen lassen. Bloß nicht sitzen.
    Die Stunden bis nach Hause waren die Hölle.
    Die Zeit ist kein fester Faktor. Die zieht sich wie Gummi.
    Da nützt auch keine Pause.
    Nach dem Aufsteigen geht es genau so weiter wie vor dem Absteigen.


    Ein Tag Pause war nicht drin, wir mußten unseren Sohn am nächsten Morgen vom Zeltlager abholen.


    Wenn du also gewillt bist, evtl. Schmerzen auszuhalten ---- Mach es.


    Zwei Tage später saß ich wieder auf dem Bock.


    Ich habe danach noch einige "heftigere" Touren gemacht, aber da war mein Hinterteil schon abgehärtet.

    Wer maximales Risiko sucht, ist dumm und bald tot. Wer maximale Sicherheit sucht, ist scheintot. Gruß aus Hagen Gerd


  • Ich habs gewusst...lauter Irre hier...
    ;D ;D ;D

  • Mach' es!
    Besorg dir ein Arschleder von einem Montanisten! ;D .... und ganz viel Hirschtalg! :D


    Ich habe allerdings Bedenken, im Osten 750 km am Tag zu schaffen. ::)


    Liebe Grüße,
    Bernhard


  • Hey Freunde
    Spiele mit dem Gedanken einen fetten Trip gen Osten zu machen.
    Mich inspirierte dazu eine CBR 1100 (Bj 98) aus Russland die ich auf unserem Campingplatz (Eurocampo) in Agno TI sah. Er konnte schlecht englisch aber er meinte er hätte 3500km hinter sich. Mit Frau hinten drauf. Jetzt fieberts mich auf grund politisch anderer Einstellung von Agno nach Donezk zu fahren und mir mal selber ein Bild zu machen. Ich weiss das ist recht heftig.


    Ich will ja kein Spielverderber sein, aber ich finde das Reiseziel mehr als fragwürdig und die Idee an sich unverantwortlich. Du weisst nicht, was Dich da unten erwartet bzw. wo Du hinein gerätst. Und wenn es dann so kommt, wie es nicht kommen soll, wird Dir sowas von der "Arsch auf Grundeis" gehen .......... Oder warst Du vorher Einzelkämpfer bei der Fremdenlegion ? Dann kannst Du es vielleicht wagen .....


    Ok, ich kenn Dich nicht, will Dich auch nicht beleidigen oder zu nahe treten aber eines habe ich Dir zu meinem Leidwesen voraus: Bürgerkriegserfahrung als unbeteiligter "Dritter" ............. und glaub mir, das ist sowas von ein "Sch.... gefühl", auch heute noch ! :(


    Also tu Dir was Gutes und such Dir ein anderes Ziel ........... das ist meine Empfehlung, was Du letztendlich tust ist natürlich Deine Sache.

  • Ihr habt mit euren Bedenken ja völlig recht gehabt und habe dies auch nicht durchgezogen. Aber nicht wegen dem letzten Teilstück Donezk sondern wegen Trannistrien wo ich hätte durch fahren wollen. Die Kriminaltät dort und auch das ich da bei dunkel nicht fahren sollte hat mich das ganze auf Sommer verschieben lassen.
    wenn ich denn wieder ne neue Maschine habe.
    Mein Baby ist leider "gestorben" beim am Stau vorbeifädeln ... Im Tessin am 26 Oktober :-/

  • ...auch von mir ein großes dankeschön an unsere Schutzengel.
    Da habe ich schon schlimmer deformierte Dicke gesehen die man wieder fahrtüchtig bekommen hat. Oder schaut es hinter der Verkleidung schlimmer aus?

  • Ja ein paar befestigungen mit schrauben drin lagen noch aufm boden sowie ein schlauch und alles ÖL. und der scheinwerfer ... den habe ich letztes jahr noch ewig gesucht und dann aufwendig eingebaut (ihr wisst noch?). darauf hatte ich nicht noch mal lust-
    zu dem war ich 150km von daheim entfernt und hatte auf die schnelle keinen der das teil heimbringt.
    ich habs dann einem geschenkt vor ort. so hatt ich nur kosten für den ÖL absorber :zwinker:
    Jetzt ist eh winter und ich will die nächste mit ABS :-)

  • Warum umbedingt ABS ?


    Bei einem Motorrad finde ich ABS nicht wirklich hilfreich.


    OK, kein blockieren mehr - aber das wars auch schon. Oder ? Gibts sonst noch Vorteile ?

  • Na ja beim Unfall (vor mir Ausgescherrt) hats mir bei der Notbremsung eben das Vorderrad blockiert (auf der weissen Linie) und drum legte sich die Maschine und rutschte ins Auto. evtl wäre ich mit abs ich aufrecht geblieben und hätte dadurch mehr grip als das Seitenplastik es hatte ...
    nur ne Theorie von mir.


  • Na ja beim Unfall (vor mir Ausgescherrt) hats mir bei der Notbremsung eben das Vorderrad blockiert (auf der weissen Linie) und drum legte sich die Maschine und rutschte ins Auto. evtl wäre ich mit abs ich aufrecht geblieben und hätte dadurch mehr grip als das Seitenplastik es hatte ...
    nur ne Theorie von mir.


    Da hast du warscheinlich recht und gut das dir nicht so viel passiert ist!
    Ich bin kein Freund von Elektronischen schnick-schnack.
    Und erst recht nich von Xeonlicht! >:( >:( >:(
    All diese Helferlein können auch kaputt gehen und dann wird es Teuer wenn man es nicht selber richten kann.
    Heute sind die Autos (z.B.) Idioten sicher. Alles wird angezeigt.
    Bei unseren 5er Golf leuchtete ein Gelbes Lämpchen auf. Das Symbol noch nie gesehen, ich schon in Panik verfallen.
    Zuhause angekommen, im Büchlein nachgeschlagen, aaaah, ein Lämpchen Kaputt.
    Dann habe ich es auch im Display gesehen, Rücklicht hinten links defekt! Toll, braucht kein mensch (ich nicht).
    Ich muß gestehen, ich schaue nur auf den Tacho, Drehzahlmesser, Öldruck und die Kühltemperarturanzeige, alles andere interesiert mich herzlich wenig.


    Eine gut funktionierende Fensterkurbel, ist mir lieber wie ein Elektrischer, mal defekt, ist man mit 65 EURO dabei (Golf III GTI).
    Und ich weis nicht wieviel ABS Sensoren ich schon bei unseren PKWs getauscht habe/haben lassen.


    Es lebe die Marktwirtschaft. :-\


  • Rücklicht hinten links defekt! Toll, braucht kein mensch (ich nicht).
    Ich muß gestehen, ich schaue nur auf den Tacho, Drehzahlmesser, Öldruck und die Kühltemperarturanzeige, alles andere interesiert mich herzlich wenig.


    Prima, dass du kein Rücklicht brauchst!
    Aber vielleicht die anderen, die dir sonst ins Heck fahren? Und weshalb überhaupt Licht? Du kennst die Strecke doch sowieso auswendig und der Fußgänger, der gerade quert und den du nicht siehst (oder die Hirschkuh), kann sich ja auch ein bißchen beeilen.
    Die Öldruckanzeige brauchst du auch nicht, wenn die aufleuchtet, ist es eh schon zu spät.
    Und wozu Tacho? Über die Drehzahl kann man leicht die jeweilige Geschwindigkeit errechnen. Alles unnützes Zeug :D
    Und Blinker ist auch unwichtig, das stelle ich immer wieder fest, wenn jemand einfach irgendwohin so abbiegt, ohne zu blinken. Ist immer wieder eine fröhliche Überraschung ;D