Schuberth

Heute war ich auf der Messe in Dortmund.

Erfreulicherweise gab es neben sehr viel Platz auch nettes Standpersonal.

Beim Schuberth erwähnte ich das mein C3 weder zugfrei noch 100pro dicht sei.

Die Erklärung des Mitarbeiters war so, das die grossen Ketten gute Helme verkaufen wollten, aber gleichzeitig den Einkaufspreis niedrig halten wollten.

Beim zweiten Punkt entstehen dann wie so oft Differenzen zwischen Kaufmann und Techniker.

Will heißen, der geneigte Hersteller liefert, verbaut aber teils günstigere Komponenten.

Lange Rede, kurzer Sinn.

Der Schuberth Mitarbeiter schickt mir kostenfrei ein entsprechendes Ersatzvisier. Und das ohne irgendwelche Forderungen meinerseits. Einfach nur, weil schlechte Qualität dort nicht geduldet wird.

Das ist Kundenservice und bindet mich damit gerne an einen solchen Hersteller.

Ich würde es mal so ausdrücken. Den Kunden also im Grunde genommen und trifft bei bestimmten Produkten schon eine gewisse Mitschuld, wenn es um die Qualität gewisser Produkte geht. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass wir in unserem Kaufverhalten immer mehr nach Schnäppchen jagen.

Dies hat aber letztendlich auch den Nachteil, dass wir die Hersteller in gewisser weise unter Zugzwang setzen ihre Produkte immer günstiger auf den Markt bringen. Da aber die Produktion eines Produktes immer eine bestimmte Größe an Kosten hervorruft, müssen diese halt gesenkt werden. Worüber geschieht dies? Über den Einkauf des Materials oder den Einkauf von diesem mit geringerer Güte. Meist hart an der Grenze der gesetzlichen Anforderungen.

Wenn nun auch noch die großen Ketten mit dem drücken der Preise einhergehen um ihrerseits gute Gewinne zu erwirtschaften dann erfolgt die nächste Runde. Einige Hersteller gehen dann auf den Weg es über die Masse zu kompensieren und kalkulieren einen gewissen Ausfall ihrer Produkte beim Kunden mit ein. Aber durch die hohen Absatzzahlen haben sie wiederum eine bessere Verhandlungsbasis bei ihren Zulieferern von denen sie die Rohstoffe für ihre Produktion bekommen. Es gibt irgendwann einen Punkt an dem die Zulieferer mit ihrem Preis nicht mehr weiter runter gehen. Dann wird über Personalabbau bei den Herstellern versucht weiterhin ihre Gewinne zu maximieren. Sollte es dann nicht ausreichen wird irgendwo in Billiglohn Ländern produziert.

Das geht leider fast überall so. Daher ist es auch irgendwie nicht gerade verwunderlich wenn man ein Produkt erhält welches sich sehr gut verkauft, aber ein großer Faktor Ausschuss einkalkuliert ist, nicht immer mit einem guten Kundenservice rechnen kann. Eine jede Reklamation ruft beim Hersteller Kosten hervor. Also warum sollte er aus Betriebswirtschaftlicher Sicht diese Kosten in seiner Bilanz haben wollen, er hat den Posten doch schon längst abgeschrieben.

Bei hochpreisigen Produkten läuft es zwar ähnlich ab, aber hier geht es mehr um den guten Ruf des Herstellers, mit dem er sich von seinen Mitbewerbern abheben will und sich als renommierte Größe auf dem Markt auftreten will. Hier ist mit einem meist besseren Kundenservice zu rechnen. Zwar nicht bei allen und auch nicht immer, dafür aber immer öfter.

Was ich damit meine ist halt nur, wenn ich mir ein Produkt kaufe für 10€ , die allgemeine Preislage im Schnitt bei 90-100€ liegt bei den anderen Herstellern, so dürfte es wohl angebracht sein, sich einmal zu überlegen ob dies wirklich die gleiche Qualität ist.

Geiz ist geil, aber mit zu viel Geiz wird’s nimmer geil.

Solche Geschenke sind sicher auch im Preis mit eingerechnet.

Ich kannte mal einen Zahntechniker der hat mir verraten, dass für eine Krone das doppelte verlangt wird, damit im Fall einer Garantie immer noch Gewinn übrig bleibt.

Sowas läßt sich sicher auch auf andere Produkte übertragen. Beim Maybach war ja auch der Berater im Preis inkludiert.

Ich denke Produkte müssen ihren Zweck erfüllen, Namen sind mir da nicht so wichtig aber z.B. Tests und Erfahrungen anderer Nutzer. Der Preis kann, muss aber kein Hinweis auf die Qualität sein.

Heute kam das Visier schon an. Inklusive neuem Pinlock.

Thank you, Mr. Schuberth.

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