Hallo zusammen,
seit einer Woche besitze ich eine SC24 Bj. ˋ95, weil sie seit ca. 3 Jahren rumstand und vergammelte. Draußen, zwar unter einer Abdeckung, die aber auch schon moosig-ranzig war. Die Besitzerin hatte sie geerbt und wusste nicht was tun mit ihr. Mein letztes Motorrad hatte ich vor 15 Jahren verkauft, eine Güllepumpe Bj. 82. Über den Kaufpreis der CBR 1000 F waren wir uns schnell einig. Jetzt: Frisch ans Werk. Schimmel und Moos beseitigen und nach einer frischen Batterie und einem halben Liter Starterspray lief das Ding. Und nicht nur das! ALLES! funktionierte, sogar die Hupe. Zu Beginn noch etwas heiser, aber nun stolz und fröhlich. Ein 5-Tages-Kennzeichen hab ich zu Testzwecken genutzt mit einem 60 km Umweg zum TÜV. Ja, inzwischen weiß ich auch, dass das nicht zulässig war. Du darfst nämlich nur auf dem Kürzesten zum TÜV fahren und das sollte jeder beherzigen! Aber nun die Anekdoten: Auf der ersten Autobahnstrecke schiele ich auf den Tacho: 240 km/h. Ich hatte es nicht gemerkt! Gefühlt war ich bei 180 vielleicht. Nur der Verkehr war dichter geworden, obwohl wenig los war. Die Karre lag oder stand wie ein Brett auf der Straße. Brückenschwellen? Kein „Daramm“. Anstieg? Weggesteckt. Ich war begeistert. Zunächst war das Fahrverhalten fremd. Ich wollte immer lenken und hab gegen das Fahrwerk gearbeitet, bis ich geschnallt habe, dass ich die Kurve nur denken muss und das Moped von alleine weiß, was es zu tun hat. Beim TÜV geduldig gewartet, kam die Ernüchterung: Gravierende Mängel, keine Plakette! 1. Der linke Gabelholm ist undicht, Ölbad. 2. Der Tank ist nicht ordnungsgemäß befestigt (Stimmt, ich hatte ja noch einen halben Liter Starterspray im Gepäck, falls sie nicht anspringt. Da wollt ich nicht jedesmal die Schrauben rein und rauß drehen). 3. Keine Luft auf dem Vorderrad! Ob ich das nicht bemerkt hätte durch gefährliches Fahrverhalten der Maschine? Zwei Dinge schossen mir durch den Kopf: Deshalb kein „Daramm“ auf den Brückenschwellen, und: Wie kannst du Idiot vergessen, den Reifendruck zu überprüfen! Deshalb hier der weise Rad an alle: Nach längerer Standzeit immer den Reifendruck an der Tankstelle Eures Vertrauens prüfen?! Mann-oh-Mann, ist ja nochmal gut gegangen!
Zu erwähnen bleiben noch die zwei Stunden, die es brauchte, um zu bemerken, dass die Muttern zur Einstellung der Federgabelvorspannung am oberen Ende der Holme nur zur Hälfte ein Gewinde haben, die anderen Hälfte ist als Hülse ausgebildet. Wenn du eine der beiden falsch herum ansetzt, bekommst Du nie die gleiche Vorspannung hin...".
Inzwischen hat sie TÜV und Zulassung, nur rutscht die Kupplung jetzt bei 5000 U/min durch, seit ich das Motoröl mit einem billigen Synthetiköl aufgefüllt habe....Legt sich das nach einem Ölwechsel mit gutem, empfohlenen Öl?
Das Forum ist großartig und ich freue mich auf viele gute Schraubertipps. Soweit zur Vorstellung, Grüße, Michael