Auspuff ausräumen


  • Aber leider ist hier in Deutschland halt alles verboten was Spaß macht ....


    Tatsache ist halt, dass es wahrscheinlich nur Dir Spass macht!
    Die anderen, die Deinen "Lärm" ertragen müssen, finden das nicht so spassig :-[ :-[
    Nichts gegen einen ordentlichen Auspuffsound, ich denke, den hören wir alle gern, aber ausgeräumt????
    Nein, danke >:( >:(

  • Also erst mal vorab. Ich habe noch nie ein Moped frisiert, keinen Auspuff leer gemacht und halte mich immer an die Stvo. Allerdings stellte ich mach mehrfachen lesen dieses Fred fest das man doch einen gewissen nutzen durch das ausräumen der Auspuffes hat. Ein offenes Rohr könnte bei Saison Kennzeichen ein ruhiges Plätzchen für diverse Nagetiere zum überwintern sein .mit beginn der Saison kann man sich sicher sein das die Umwelt mit Freude das leibliche dröhnen der offenen rohre als beginn der Frühlings wahrnimmt, dazu kommt noch das durch das entfernen dieses überflüssigen Teile eine beachtliche Gewichtsabnahme tmd somit eine höhere Geschwindigkeit in Verbindung mit einer nicht unerheblichen Kraftstoff Einsparung erreicht wird.

  • Mal technisch gesehen: Bringt das denn was? Hab mal als Laie gehört, ein gewisser Staudruck (?) muss vorhanden sein bzw. die Versager müssten neu eingestellt werden oder was weiß ich. Ich hatte mal ne 4-2-1 Anlage drann und bin wieder zur Serie zurück. Irgendwie hatte ich den eindruck, dass die Dicke orischinol besser läuft.


  • Wann outen sich noch unsere Admins das sie auch der " sie trugen seltsame Gewänder und fuhren, mit wirren Blicken, ziellos durch die Gegend" Fraktion angehören ;) ;D ;D ;D ;D


    nach meiner kenntnis ;) gehört keiner der admins zu oben genannten "randgruppe" - haben aber auch keine probs mit denen ;D
    im gegentum, wenn man einige privat kennt, gibt´s oftmals interessante hintergrundinfos.
    darüberhinaus: oftmals haben sie mit ihrem fachwissen manche hier gestellten fragen sachkundig geklärt :)
    also nix mit outen :-*

  • Carlos. Soweit ich das noch im Hinterkopf habe ist der Staudruck beim 4takt Motor nicht nötig da die Abgassteuerung durch die Ventile erfolgt. Anders beim 2takter. Dieser brauch einen gewissen staudruck damit das Gemisch nicht ungenutzt durch den Auspuff entweicht. Das ist die kurzform. Wie es sich bei Turbomotoren verhält, keine Ahnung war nach meiner Schrauberzeit.

  • gewisser staudruck ist richtig
    wirkt aber nur in einem gewissen drehzahlband
    bringt nicht mehr ps sondern drehmoment aber eben bei einer gewissen drehzahl
    in der regel ist es so je länger die ansaug und abgaswege um so mehr drehmoment bei niederer drehzahl
    das läst sich auf der strasse nur schwer feststellen
    ist eher prüfstandarbeit.


    Ich hab auch mal einen auspuff "gestrickt"
    Für meine cb750 k6 mit 836ccm ,yoshimura kolben u.nockenwellen.
    das krümmerrohr war von einer marving 4in1
    die wurde nach dem"knopf" abgesägt und ein topf aus niro
    mit einer länge von 50cm und ein durchmesser von 10cm angeschweist
    der topf verjüngte sich am ende auf einen konus mit 5cm durchmesser
    in dem konus waren 9 rohre mit ca 1cm durchmesser und in etwa 12cm länge verschweist
    durch das starke blech war der auspuff relativ steif und es gab einen schönen dumpfen klang
    der erst bei relativ hoher drehzahl in ein brüllen überging
    TÜv war kein thema .????
    damals
    grüsse strohschedl

  • Staudruck ist wichtig.
    Ich hatte ein paar Endtöpfe bei denen ein Vorgänger von hinten durch die innenliegende Teilungswand mit drei 10er Bohrungen gebohrt hat.
    Ich habe die Endtöpfe am Übergang zum Rohr Richtung Sammler geöffnet. Von Ort liegt die Teilungswand ca. 2 - 3 cm im Endtöpf.
    Für Änderungen sollte man sich die Endkappe näher anschauen.
    Ich habe die Bohrungen verschlossen - nun funktionieren sie wieder...


    Grüß
    Murtel

  • hmm wenn Staudruck so wichtig ist, warum haben die F1 keine Schalldämpfer? Beim 4 Takter muß nur der Vergaser an die Abgasanlage angepasst werden, sonst macht es keinen Sinn den Auspuff um zubauen. Die SC30 hat z.B. nur 38mm Innendurchmesser in den Krümmern und deshalb nur 98PS.
    Gruß Schorni

  • bei der formel1 geht´s ja nicht um lärmemisionen
    viel mehr um den abgastransport

    Ich bring´s schreibtechnisch nicht zusammen das mit den schwingungen im ansaug bzw. im auspufftrackt zu erklären.


    mal schaun ob ich wo einen link finde
    grüsse strohschedl

  • bisl was hab ich schon
    Der Auspuff ist passiv am Ladungswechsel beteiligt, indem seine Form die in ihm stattfindenden Schwingungen der Auspuffgase bestimmt. Diese Schwingungen können das Ausströmen der Verbrennungsgase aus dem Brennraum bei geöffnetem Auslassventil unterstützen, ihnen aber auch entgegenwirken. Der Sog kann dabei so stark sein, dass selbst das Einströmen der Frischgase bei gleichzeitig geöffnetem Auslassventil unterstützt wird. Durch entsprechende Auslegung des Auspuffsystems und Abstimmung anderer Komponenten wie Steuerzeiten lässt sich aber auch die Füllung der Brennräume erhöhen, und gleichzeitig der Verbrauch senken, indem die Spülverluste gering gehalten werden. Der Gasfluss wird dabei durch den negativen Teil der Gasschwingung erst unterstützt, um beim darauffolgenden positiven Teil die Gase zurückzudrücken, bevor das Ventil geschlossen wird. Dieses Prinzip bildet auch die Basis, um einen Zweitaktmotor überhaupt betreiben zu können, da bei ihm der Ladungswechsel hauptsächlich durch strömungstechnische Vorgänge bestimmt wird. Es gibt keine Ventile, und der Kolben kann das Ausströmen der verbrannten Gase durch seine Hubbewegung nicht oder nur sehr wenig unterstützen.
    grüsse stroh

  • Habe hier mal was aus einem Multiboard raus kopiert.


    Ein Viertakter mag einen möglichst geringen Staudruck um "frei" ausschieben zu können. Wichtig an der Stelle: Staudruck meint ÜBERDRUCK, gegen den man Arbeiten muss um das Abgas auszuschieben. Ein "staudruckfreies System" wird dir also im Vergleich zur serienmäßigen Abgasanlage mit kleinen Querschnitten, engen Rohrradien und Schalldämpfern einen niedrigeren Staudruck und damit (so der Motor dazu in der Lage ist) eine höhere Leistung erbringen.
    "Staudruckfrei" ist allerdings ganz streng genommen falsch! Gasschwingungen und damit Druckunterschiede hast du in jedem Auspuffsystem, selbst ein einfaches grades, durchströmtes Rohr erzeugt dir am Rohrende eine Druckwelle die ins Rohrsystem zurückreflektiert wird - allerdings handelt es sich hier um eine UNTERDRUCKwelle. Ausgenutzt wurde dies lange Zeiten z.B. bei Motorrädern, die klassischen konischen Renntüten machen nix anderes als durch die stetige Querschnittserweiterung eine langwirkende Unterdruckwelle im Auspuffsystem zu erzeugen die eine insgesamt schnellere Entleerung des selbigen ermöglicht.
    Wenn vom Staudruck geredet wird redet man also vom Überdruck relativ zum Umgebungsdruck (wir leben nunmal in einer Umgebung mit ca. 1 bar Umgebungsdruck), in der Auspuffanlage kann durchaus ein noch geringerer und damit Unterdruck herrschen.
    Allerdings kann man keine Abgasanlage bauen, die dir dauerhaft einen Unterdruck erzeugt! Die Gase schwingen in den Rohrsystemen, es gibt immer Bereiche wo es temporär Unterdruck, danach wieder für einen gewissen Sekundenbruchteil Überdruck gibt. An dieser Stelle kommen auch Schalldämpfer ins Spiel: diese sind interne Hindernisse in der Anlage, an denen die Gasschwingungen reflektiert werden und zurück Richtung Motor laufen - da können Sie wenn sie entgegen des ausströmenden Gases Laufen einen Überdruck erzeugen....kontraproduktiv! Erreichen sie den Motor jedoch in einem Moment in dem kein Abgas ausgestoßen wird (Auslassventil geschlossen) so werden sie erneut reflektiert und strömen wieder weg vom Motor! Hinter diesem Gasstrom entsteht ein Bereich mit einem gewissen (geringen) Unterdruck....öffnet sich JETZT das Auslassventil kann dieser Unterdruck genutzt werden um das Ausströmen zu beschleunigen. An der Stelle ist dann noch zu bedenken, das der Motor mit unterschiedlichen Drehzahlen läuft! Bei stationär betriebenen Motoren kann man das Ganze fein abstimmen, da lässt sich richtig Leistung rausholen! Allerdings kann man eine Auspuffanlage nur auf einen Betriebspunkt (oder in Grenzen einen schmalen Betriebsbereich) abstimmen......man kann die Anlage so bauen dass sie dir bei niedrigen Drehzahlen ein gutes Drehmoment liefert.....allerdings wird dir dann das Drehmoment bei hohen Drehzahlen abfallen und folglich (Leistung = Drehzahl x Drehmoment) auch die Höchstleistung absinken. Oder du peilst die maximal mögliche Höchstleistung bei hohen Drehzahlen an ("Rennmotor") ...dann haste in aller Regel untenrum wenig Drehmoment, keine Kraft rund um den Leerlauf,......!


    Alles klar soweit?


    Es ist kein ganz einfaches Thema und sowohl beim Viertakter aber erst Recht beim Zweitakter werden die Abgasanlagen auf den jeweiligen Motor abgestimmt. Beim Zweitakter ist das Ausnutzen der Über- und Unterdruckeffekte im Auspuff für den Arbeitsprozess im Motor noch wesentlich relevanter als beim Viertakter. Das Abstimmen der Auspuffanlage bedeutet zum einen das Auswählen eines geeignetetn Rohrquerschnittes (mehr bedeutet hier nicht unbedingt auch mehr Leistung), vor allem aber das Berücksichtigen der Gasschwingungen im System! Liegt zum Auslasszeitpunkt am Auslassventil Unterdruck an so muss der Motor eine geringere Ausschiebearbeit leisten, hat somit global betrachtet eine höhere Leistung. Genau umgekehrt ist es wenn zum Auslasszeitpunkt am Auslass ein Überdruck anliegen würde, das würde eine höhere Ausschiebearbeit (=Verlustleistung) bedeuten und damit Leistungsverlust. Hier wird dann auch klar das eine 4-in-1-Auspuffanlage meist nicht das Optimum dastellt....die Druck-bzw. Gasschwingungen der einzelnen Zylinder überlagern sich und heben die eigentlich gewünschten Effekte gegeneinander auf. Ein wenig was kann man durch Fächerkrümmer und andere Späße verbessern....... bei wirklich hochgezüchteten Motoren bzw. wenns auch hinsichtlich der Peripherie um das letzten Quentchen Leistung geht wird man jedoch meistens auf Einzelauspuffanlagen oder man fasst (um den konstruktiven Aufwand in Grenzen zu halten) nur weniger Zylinder auf einen Abgasstrang zusammen.
    Außerdem ergeben sich einige andere Effekte - zum Beispiel wirkt sich der Auspuff auf die Verbrennungstemperaturen und damit auch auf die Motortemperatur aus! Hier bringt ein Auspuff mit größerem Querschnitt in der Regel einen geringeren Temperatureintrag und damit niedrigere Motortemperaturen. Eigentlich schön (wenn man zum Beispiel an die Ansaugluft denkt), rein thermodynamisch betrachtet kann die Verbrennungstemperatur allerdings eigentlich gar nicht hoch genug sein um einen guten Wirkungsgrad zu erreichen! Leider spielen da "normale" Kraftstoffe nicht mit oder dir brennt es Löcher in die Kolben oder die Auslassventile verbrennen dir.......