@Bikermattie und Kisral

  • Lieber Ralf und lieber Mattie,


    ich kenne euch beide nicht persönlich und will doch ein paar persönliche Worte an euch richten (auch wenn ihr das wahrscheinlich gar nicht hören wollt). Ich bin seit 2002 Leser dieses Forums und war auch schon unter den Nicks „UZE“ und „lembla“ kurze Zeit schreibend dabei. Nach längerer Pause habe ich jetzt mal wieder reingeschaut und musste von euren Stürzen lesen. ICH WÜNSCHE EUCH BEIDEN ALLES GUTE und das meine ich auch so!!!
    Trotzdem will ich bei all den kritiklosen Zusprüchen der Bikerkumpels (+ innen) euch auch rückmelden, was ich dachte:
    So aus dem Gedächtnis heraus, war es glaube ich bei euch beiden in den letzten Jahren nicht der erste Unfall und aus Schilderungen von euch selbst, sowie der anderen hat sich bei mir jeweils eine Schublade sagen wir vorsichtig „flotter Fahrstil“ von euch bei mir gebildet. Ich will hier nicht den Zeigefinger schwingenden Mahner spielen (bringt eh nix). Trotzdem meine Meinung: IHR SEID ZU SCHNELL. Zu schnell für was? Hieß es hier mal in einem Thread..zu schnell für eure Unkonzentriertheit.. zu schnell für unsere überfüllten Straßen … zu schnell für manche Verkehrssituation….zu schnell für ggf. auch manche Verkehrsteilnehmer (nur die Schuldfrage nützt euch hinterher eigentlich nichts mehr).


    Mit Verwunderung habe ich schon desöfteren gelesen, dass die zunehmende Zahl der tödlich verunglückten Biker der letzten Jahre nicht mehr die jungen Wilden sind, sondern in dem Altersbereich, der sich auch hier im Forum nach eurer Umfrage abzeichnet (da rechne ich mich mit 36 als „Kücken“ gerade auch noch dazu). Dass diese „Oldies“ natürlich auch insgesamt zunehmend die meisten Mopedfahrer stellen ist klar, trotzdem passt dieser Trend für mich nicht mit meinem Bild vom abgeklärteren reiferen Fahrer zusammen der im Zweifelsfall lieber zurücksteckt und eher defensiv fährt. Wahrscheinlich bin ich zu naiv. Jedenfalls relativiert sich meine Verwunderung angesichts der „Beobachtungen“ in diesem Forum hier. Was mich neben der Tatsache der Crashes als solche am meisten schockiert sind die Reaktionen. A der Verunfallten selber und B aller Anderen. Von Selbstkritik und Innehalten und Nachdenken keine Spur. Stattdessen werden kurze Zeit später schon wieder stolz „schwarze Striche“ gemalt. Und Ralf: lies Dir mal deine Schilderungen durch und überlege wie das Geschriebene auf einen Rettungssani-Fahrer wirken muss, der täglich Anderen zu ärztlicher Betreuung verhilft.


    So jetzt könnt Ihr schimpfen, mich verhöhnen oder darüber sinnieren, ob da nicht doch was dran ist, bleibt euch überlassen. Ich wünsche jedenfalls gar,gar nie nieee nicht, dass ich beim nächsten Reinlesen Schlimmeres als geschrottete Mopeds oder gebrochen Rippen lesen muss (ist ja schon schlimm genug)
    Ich wünsch euch stattdessen Allen eine unfallfreie Saison!!


    Grüße


    Uwe

  • Hi Uwe,...
    danke für das offene Wort,...
    ich denke, Ihre Gedanken machen sich die zwei in Ihrem dunklen Kämmerlein,....zumindest was die Fehler betrifft.
    Der Unfall wird sie in Zukunft noch lange Zeit begleiten, irgend etwas bleibt sicherlich auch dauerhaft hängen, das weiß ich vor allem aus eigener Erfahrung. ( Ich bin auch oft nicht langsam unterwegs versuche aber immer vorausschauend zu fahren )
    Das man aufgrund des Alters einen Rückschluss auf " Vernünftige Fahrweise " ziehen kann,
    kann ich nicht bestätigen.
    Ich kenne etliche Ältere, die, wenn sie`s packt,...jenseits von Gut und Böse unterwegs sind.
    Ebenso kenne ich jüngere Fahrer die sehr defensiv fahren. da zieht sich alles durch sämtliche Altersschichten. Das die Unfallstatistik vor allem ältere biker im Visir hat,..liegt doch einfach an deren Kaufkraft und der vermehrten Freizeit.
    Über den Sinn des bikens zu diskutieren ( nach dem Unfall gleich wieder auf den Bock ) ist sicherlich müßig, das entscheidet letzten Endes wieder jeder für sich selbst.



    Hast Du Dein bike noch ?
    Du kannst Dich gerne wieder hier anmelden,...ich zumindest bin auch für kritische Worte offen, an mir wird es nicht scheitern,...


    Gruss,...Mike65 :) + Pippi

  • Moin Uwe,
    sicherlich hast Du ein wenig Recht, nur ganz so tragisch is dat ja nu auch wieder nicht.


    Wenn ich mir so überlege, das ich seit meinem Letzten Unfall,
    über 350000 tkm mit Pkw Lkw und Motorrad gefahren bin,
    is der Durchschnitt doch gar nicht mal sooooooooooooo übel ;) ;) ;) ;) ;) ;)
    kann da aber nur für mich sprechen denke aber bei Ralf wird es ähnlich sein.



    danke für deine ausführlichen Worte


    Gruß Mattie

  • Hi Uwe,


    ich muss dir Recht geben, wenn ich versuche, deine Sichtweise des hier gelesenen zu verstehen. Sicher ist das so herauszulesen, und sicher ist es auch so, dass ich mit meinem gestern geschriebenen Post, den ich in absolut glücklicher Grundstimmung verfasste, den Eindruck hinterlasse, dass ich aus all dem nichts lerne, dass nichts hängenbleibt und dass ich einfach da weitermache, wo ich vor dem Unfall aufgehört habe.


    Es ist richtig, dass ich erst vor drei Jahren einen Unfall hatte. Dieser Crash, genau wie der Crash 3 Jahre davor, als ich mich in einer Rechtskurve plötzlich vor einem Traktor sah, der meine Spur querend von rechts in meine Gegenrichtung einbiegen wollte und mir keine Chance einer Unfallvermeidung gab. Da ist es für mich müßig drüber zu diskutieren, dass dies eine Situation war, die weder durch zu schnelles Fahren meinerseits noch durch Überforderung noch durch Unkonzentriertheit von mir entstand. Nein, das passierte einfach von einer Sekunde zur anderen.
    Beim zweiten Unfall könnte man darüber diskutieren, ob ich den Traktor hätte überholen sollen oder nicht, wobei das für mich in dieser wie in bereits hunderten von ähnlichen Situationen keine Frage war, denn ich hatte Platz und genug Durchzugskraft. Dass der Traktorfahrer dann nach links zog, war nicht vorhersehbar. Auch hier war ich nicht zu schnell unterwegs, sondern beobachtete hinter dem Gespann herfahrend alle Optionen, die darauf hinweisen könnten, dass der Traktor irgendwas tut, was mir gefährlich werden konnte. Erst dann überholte ich.
    Diese Unfallsituation in diesem Jahr lässt mir einige Fragen offen. Vor allem die Frage, warum sowohl ich als auch meine Sozia den herannahenden Pkw nicht sehen konnten. Ich werde nachher mit einem Bekannten die Situation nachstellen. Ich möchte das für mich geklärt haben, warum 2 Personen das Fahrzeug nicht sehen konnten und es dann plötzlich wie aus dem Nichts auftauchte. Auch hier war ich nicht schnell unterwegs. Und es war weit draußen in der Pampa - beides landwirtschaftliche Teersträßlein - für den allgemeinen Verkehr gesperrt. Alles soweit übersichtlich, kein Verkehr, keine Reizüberflutung. Einfach nur Pampa.


    Will sagen, dass ich bisher meine Unfälle in Situationen hatte, in denen ich nicht mit überhöhter Geschwindigkeit fuhr. Überhöht heißt in dem Fall für mich, nicht der Situation angemessen.


    Sei dir sicher, dass ich meinen Fahrstil im Vergleich zu der Zeit vor den Unfällen umgestellt habe. Dennoch bin ich ab und an gerne zügig bis schnell unterwegs. Voraussetzung dafür ist für mich, dass ich weit genug vorausschauen kann. Ich fahre keine 200, wo ich nach 100 m nicht sehen kann, was mich erwartet.


    Ich habe pro Jahr ca. 25 - 35000 km. Letztes Jahr waren es über 37000 km mit unterschiedlichsten Maschinen. Das heißt, dass ich zwischen den Unfällen ca. 100000 km unfallfrei gefahren bin. Ich sehe mich als sehr aufmerksamen und vorausschauenden Fahrer an. Wer mich hier im Forum kennt, weiß, dass ich es schon mal gerne zügig angehen lasse, aber nicht hirnlos heize. Es ist mir immer wichtig, dass ich vor mir soviel sehe, wie mein Tempo Bremsweg erfordert. Das hat für mich oberste Priorität und das wird sich auch nicht ändern. Dabei kann man auch schwarze Streifen ziehen, denn dort, wo die Streifen auf dem Asphalt waren, kann ich fast 1 km vorausschauen. Wo nicht, gibt es auch keine Streifen.


    Das "zu schnell" kann ich für keinen meiner Unfälle unterschreiben. Das wurde mir auch von Sachverständigen und Zeugen bestätigt. Es waren Situationen, die auch dir im Auto genauso hätten passieren können. Ich kann auf dem Motorrad zusehen, dass ich das erhöhte Risiko, dem ich mich durch die Nutzung eines Motorrades aussetzte, so gering wie möglich halte. Dazu gehört für mich auch als Lebensversicherung, dass ich versuche, durch aufmerksames Beobachten anderer Verkehrsteilnehmer mögliche Gefahren für mich weitmöglichst vorauszuahnen, um dann entsprechend darauf zu reagieren. Aber alle Eventualitäten hat man einfach nicht im Griff. Alles kann man nicht vorausahnen bzw. -sehen. Leider!


    Das ist so für mich. Und es ist auch so, dass diese Unfälle immer mit dabei sind. Die kann ich nicht ablegen. Ich kann sie beim Fahren möglichst verdrängen, um den Kopf und schließlich vor allem die Aufmerksamkeit da zu haben, wo ich sie beim Motorradfahren brauche: in dieser aktuellen Situation. Dann kommt noch die Erfahrung dazu, sicher nicht unverletzlich zu sein (diesen Eindruck vermitteln mir etliche Heizer, die überall viel zu schell ums Eck fahren). Nein, das bin ich nicht, das weiß ich, und genau so fahre ich.


    Letztlich fahre ich Motorrad, weil es eine Leidenschaft von mir geworden ist über die Jahre, die ich nicht mehr in meinem Leben missen möchte. Und ich tu alles dafür, dass ich dem noch so lange wie mir möglich fröhnen kann. Glaub mir, jeder Unfall hat seinen Stempel hinterlassen. Und dennoch werde ich es in einem Glücksmoment wie gestern abend - vielleicht auch gerade deswegen - wieder verkünden (nicht voller Stolz - da hast du mich falsch verstanden, denn auf schwarze Striche muss ich nicht unbedingt stolz sein - nein, die gibt es halt manchmal, wenn ich wie befreit wie gestern meine Lieblingskurven fahren kann), wenn ich meinen eigenen Fahrstil wiederfinden kann.


    Auch wenn ich dir deine Einschätzungen und Sichtweisen über mich bzw. meine Unfälle nicht bestätigen kann, danke ich dir trotzdem für deine Offenheit. DAS ist es schließlich auch, was dieses Forum für mich ausmacht.

  • Hi


    abgesehen von zwei glimpflichen Plumpsern von der 50er und dem 125er "Winterroller" habe ich Glück gehabt. Und da bin ich auch schon beim Thema:


    Ich fahre seit 26 Jahren Motorrad und hatte KEINEN Unfall! Nein, nicht weil ich der Beste bin (schon gar nicht in den ersten Jahren) sondern weil ich immer voraussetze, dass andere Verkehrsteilnehmer etwas tun, was mich gefährden würde und das immer etwas unvorhergesehenes geschehen könnte. Weil ich mich (nicht mehr) überschätze. Und......


    weil ich oft einfach nur Glück hatte. Du lieber Zerulli hattest bestimmt auch schon "einfach nur Glück".


    Ich kenne Fahrer, die flott bis schnell fahren aber gleichzeitig suverän und sicher. Trotzdem hat es sie schon geschmissen. Es gab Gründe dafür aber keine die man ihnen zum Vorwurf machen könnte!!


    Trotdem:
    Warum nicht einmal solch ein Post wie von Dir? ;)

  • alles klar, finde ich jetzt ne starke Reaktion von euch beiden. Habe einfach meinen Eindruck geschrieben, wohl wissend dass ich dass natürlich nur aus dem hier Geschriebenen nicht objektiv beurteilen kann. Bei der heutigen Verkehrsdichte, den Fahrleistungen die so ein Moped bietet und wenn man überlegt wie ungeschützt (auch mit Schutzkleidung) wir unterwegs sind, ist man eigentlich nie "nicht zu schnell". Kleines Beispiel: Wir waren gestern unterwegs (Frau hinten drauf). Nach ca 300km Tour fahre ich ca 10km vor dem Heimkommen (da fühlt man sich ja sonst sicher und will oft einfach nur noch schnell heim..geht mir zumindest oft so) hinter einen Golf auf eine Kreuzung zu. Darin ein Opa der schon sehr vorsichtig an diese Kreuzung rollte und dann auch ewig brauchte bis er in die Hauptstraße einbog (kein Verkehr). Dann gings mit 30 auf der breiten Hauptstr. weiter. 1.Impuls war natürlich schnell vorbei (war alles übersichtlich). Weiß nicht warum, habe mich dann aber fürs Mitzockeln entschieden. Der Opa ist dann 200m weiter nach links vor ein Haus abgebogen. Ansatzlos, Blinker hat er gleichzeitig mit der Lenkbewegung gesetzt, Schulterblick habe ich bei ihm keinen beobachtet. Ich bin mir fast sicher der hätte mich beim Überholen nicht gesehen. Wenn man sowas dann gedanklich weiterspinnt ist klar dass ich beim schnellen Vorbeiziehen wohl schnell die 50 km/h erreicht/überschritten hätte. Der Opa hat geblinkt, der "böse Biker" innerhalb geschlossener Ortschaft überhölt......
    Ich war als junger Spund ehrlicherweise viel zu schnell unterwegs und glaube heute, dass ich bei einer Fahrweise die ich spontan als "sehr gemütlich" empfinde im Grunde immer noch "zu schnell" bin, wobei ich mich ansonsten nicht als übervorsichtig bezeichnen würde.


    Danke für eure offenen Rückmeldungen.
    @Mike : Ich fahr die CBR noch .. Wiederanmelden hat zum einen nicht geklappt, andererseits weiß ich auch nicht was man ausser der müßigen Diskussion über Sinn /Unsinn des Mopedfaahns noch bequatschen soll , zur Dicken ist ja alles schon gesagt worden ( die läuft halt)... ;)


    Also immer schön piano (oder auf die Rennstrecke).


    Grüße


    Uwe

  • @Joe
    klar hatte ich schon viel Glück. Ein Beispiel hab ich ja genannt. Trotzdem sind 26 Jahre unfalllfreies Fahren (Respekt! ehrlich gemeint) verglichen mit Mopedkarrieren mit vielen Stürzen und Unfällen kein reiner Zufall, sondern sehr der Fahrweise zuzusprechen.


    Grüße


    Uwe

  • Hallo


    Diese Diskussion finde ich richtig gut.
    Denn zum Großteil spricht Uwe ein mir wichtiges Thema an - das Umdenken.


    Bei manchen nach einem Unfall - bei den Meisten hoffentlich aus der Erfahrung nur etwa von Schreckmomenten her.


    Mir kann keiner sagen daß er in seiner langjährigen Motorrad Zeit nie solche "AHA-Erlebnisse" hatte.
    Ich hatte sie, die ersten paar Jahre.
    Immer weniger werdend ja nun fast gänzlich ausbleibend.
    Das - so bin ich mir sicher - ist die Erfahrung.
    Bezieht sich zum Hauptteil aber auf das eigene Fahrkönnen weniger auf noch mögliche Reaktionen wenn andere Verkehrsteilnehmer einen gefährden - jedoch kann dies aus verstärktesr vorausschauender Fahrweise resultieren.


    Aber bei mir muss ich klar feststellen daß ich oft Momente habe in denen ich mir mögliche schreckliche Szenarien darstelle - was alles passieren könnte, wie ich dies vermeiden kann ebenso mögliche Folgen für mich sowie Freunde Bekannte und restliche Verkehrsteilnehmer.
    Auch geht es mir so mit Unfallberichten etc.


    Das ist meine Abschreckung.
    Und Abschreckung ist gut, rüttelt wach.
    Zeigt was passieren kann wie schnell und heftig.


    Nur lasse ich mir den Spaß nicht nehmen, dazu bin ich viel zu fahrverrückt und leidenschaftlicher biker.
    Jedoch suche ich nicht wirklich stets den Kick in schnellen Kurven und fahre lieber auf abgelegenen Straßen.



    Ich hatte letzten Sonntag wieder solch eine Situation-allerdings der etwas anderen Art.
    Am Ende einer Tour mit der Affentwin flott und Dosen-überholfreudig unterwegs. GS mit Sozia hinter mir, Dose vor Kurve vor mir als GS an mir sehr dicht vorbeizieht mich fast streift. Ich reg mich langsam auf halte wenig Abstand er da schon merklich nervös. Er überholt verzögert was mir nun echt stinkt und ihn schon fast hetze, komischerweise zieht er mit der GS nicht davon.
    Ich lasse etwas mehr Platz aber bleibe dran - bis er völlig bescheuert unübersichtlich und wohl mit Radaraugen überholt.
    Da war mir vollends klar daß er überfordert ist, sich als Gejagter sieht somit sich+seine Freundin+Andere gefährdet.
    Die Steige runter hole ich ihn relativ einfach ein, er winkt mich vorbei und ich gestikuliere daß dies alles ziemlich blöde war.


    Aber:
    hinterher muss ich mir heftige Kritik gefallen lassen.
    Ich hätte früher schon ihn einfach ziehen lassen sollen, diesem Rennen war er nicht gewachsen und es hätte durch meine Trotzreaktion verherend enden können. Ich hatte erkannt daß er über sein Limit fuhr und anfangs trotzdem das Rennen mitbestritten.



    Aus Unfällen hab ich zum Glück noch nie selbst lernen können.
    Aber ich habe schon immer eher sicherheitsbezogen gedacht egal um was es sich dreht.
    Will mir lieber VOR der etwaigen Situation klar machen was passieren kann.



    Ganz ehrlich gehe ich deshalb nicht voll ans Limit.
    Schwarze Striche malen oder wirklich volle Schräglage ist nicht mein Ding.
    Ich weiß es ginge noch mehr auch da ich biker kenne die das machen aber das wäre mir zuviel, will diese Restreserve nicht missen vor allem nicht im Straßenverkehr.
    Grad bei Ralf muss ich sagen daß er schon ans Limit geht, fährt schräger und flotter als ich was logo auch Risiken birgt. Die Strecke Christgarten ist geil - keine Frage aber wenn man die Kurven sehr schräg fährt ist die Gefahr auf etwaige Hindernisse überhaupt noch reagieren zu können groß, ich denke da an Rehe- Wildschweine etc.
    Auch beim Traktor - da reduziere ich stark die Geschwindigkeit und gehe von mir aus nur mit 30km/h vorbei. Eben weil man doch weiß das dabei schon immens viel passiert ist.


    Bei vielen hier stelle ich auch fest daß nicht wirklich ausreichend Abstand gehalten wird.
    Vor allem bei der FT-Tour geht mir das durch den Kopf.
    Selbst auf Tour halte ich pers. mehr Abstand.
    Allerdings sind wir wirklich human unterwegs.



    Naja da könnte man (oder ich?) schon länger drüber Diskutieren. ::)



    Ciao Chris


    Ciao Chris

  • das sind ja mal richtig ersthafte statements....


    also meiner meinung und erfahrungen nach, ist motorradfahren nur mit glück, zu überstehen


    ein kollege von mir fuhr sehr vorsichtig und wurde von hinten angefahren....
    nur so..... also egal wie man´s macht, kann man es falsch machen
    ich hatte noch nie einen unfall durch raserei - dafür aber jede menge fremdeinwirkungen - bis hin zur "vorort"-amputation
    als familienvater bekam ich auch eine andere grundeinstellung zum risiko und nebenbei....
    ist exzessives fahren, mord für die geldbörse


    klar ist mir dass vorsichtiges fahren pflicht ist..... aber.....
    wenn´s mir nur um die sicherheit ginge, würde ich die dicken einmotten und nur noch mit einer, möglichst fetten, dose duch die gegend rollen


    aber sorry - etwas leben will ich auch noch - und da nehm ich auch ein gewisses risiko billigend in kauf
    ansonsten könnte ich mich gleich in die kiste legen
    8)

  • hi!


    muss dann auch mal meinen "stolz" über solch einen thread zum ausdruck bringen!!!! :) alles sachlich und echt gute steatements!!!


    Zitat

    also meiner meinung und erfahrungen nach, ist motorradfahren nur mit glück, zu überstehen


    das kann ich nur mitunterschreiben... und habe FÜR MICH ausgemacht, meine motorradkarriere unfallfrei zu beenden!!! (der moppedunfall zählt nicht! ;))

  • ach ich hab doch schon lernen können:
    auch wenn noch so ein frohlockender Putzeimer an Mike's Einfahrt steht fahr ich nur noch in seinen Hof wenn ich mir 100% sicher bin da auch mit Koffern noch reinzupassen... ;)



    @dago:
    ja klar, das meine ich auch ohne gewisses Risiko geht nix im Leben

  • wow - tiefgründige diskussion.
    ich denke, jeder muss für sich selbst analysieren, warum es ihn mal geschmissen hat oder nicht.
    unter dem strich wird folgendes rauskommen: es ist ein gemenge von unterschiedlichen faktoren, die über unfall oder nichtunfall entscheiden. fahrerisches können, situationsadäquates reagieren in gefahrensituationen, vorausschauendes fahren unter einbeziehung der reaktionen anderer verkehrsteilnehmer usw. können unfälle verhindern. treffen postive umstände aufeinander (auch bei zügiger fahrweise aufeinander) ist es ok. es ist dann der fahrer und ein bißchen glück, das keine unbeeinflussbaren negativen umstände die fahrt beeinträchtigen.
    treffen mehrere negative umstände aufeinander (die man zum teil gar nicht selbst beeiblussen kann - dummheit anderer verkehrsteilnehmer, gleitasphalt o.ä.) hat man verloren - synonym: pech.
    wir alle habens schon mal "fliegen lassen" lassen und glück gehabt (zzgl. können). wir alle haben aber auch schon erlebt, das bei sehr verhaltener und vorausschauender fahrweise dinge passieren, die so ein: "uff, glück gehabt" produzieren.
    unter dem strich: wir wissen, das wir uns einer erhöhten gefahr aussetzen. wir machen dies, weil wir von diesem virus "motorradfahren" angesteckt sind (bei manchen unheilbar). wir machen dies (zumindest viele), weil wir auch mal beim "fliegen" den adrenalinausstoß geniessen.
    .... und irgendwo in diesem wirrwarr von verschiedensten umständen liegt die wahrheit.
    ich für meinen teil bin froh, das durch das fahren mit schnegge meine gangart wesentlich ruhiger geworden ist (vielleicht habe ich auch einfach nur die hörner abgestoßen).

  • Noch was:


    Im Vergleich zu früher bin bzw. kann ich nun bedeutend flotter unterwegs sein.
    Der eigene Eindruck aber ist manchmal ein ganz anderer denn dank der jahrelangen Erfahrung ist der speed und Schräglage nun für mich normal, früher hab ich schon manchmal regelrecht "kämpfen" müssen um dran zu bleiben, vor allem an meinem Kumpel der wirklich verdammt gut fährt.


    So richtig auffallen tut mir das bei unseren Ausfahrten denn wenn wir dann auf wirklich interessanten kurvenreichen Strecken unterwegs sind kommt in mir doch das Verlangen auf schneller zu fahren.
    Na und ganz einfach daran daß mich immer weniger überholen bzw. ich auf kurvenreicher Strecke auf sie auffahre+überhole.



    Hätte ich früher noch auf so manchen "Raser" geschimpft stelle ich seit Jahren fest daß ich selbst mittlerweile so rumfahre - dies aber mit Restsicherheit will sagen ich hab die Lage im Griff und bin noch nicht an "meinem" Limit.


    Will sagen daß für manche die noch nicht so dolle fahren können so mancher auch als Raser vorkommt dieser jedoch nicht eher gefährdet ist.
    Beispiel der GS-Fahrer, die Steige runter ist er ziemlich mittig (enge Straße) gefahren und hat zwei Schlenker + abruppte Bremsungen die die Fuhre nur unnötig in Unruhe brachten.
    Vor allem hat er sich richitg erschrocken (Schlenker + Bremsung) als dann doch ein Auto aus der Kurve kam - ich war dagegen darauf gefasst ja selbst daß er sich erschrecken würde.
    Und wenn ich zurückdenke - ich bin vor einigen Jahren ebenso unsicher und schreckhaft gefahren.



    Im letzten Urlaub hat mich mein Kumpel etwas gebläht.
    Ist er doch mit den Stollenreifen auf Asphalt regelrecht "driften" gewesen.
    Das fand ich schon heftig gefährlich - mittlerweile hab ich damit auch angefangen und fühle mich dabei völlig sicher stelle fest daß dies zu kontrollieren ist.
    Hab somit gelernt daß er nicht völlig gaga heizen war sondern auch dies kontrolliert geht.
    Ich kann/mache das aber nur nach einer gewissen Fahrzeit - geht mir immer so daß ich am Ende einer Tour immer schneller werde (es sei denn es ist eine reine Blümchenpflückertour ::) ) .



    Dies mal als Denkanstoß daß nicht jeder gleich ein Raser ist wenn man dies denkt.
    Oft ist es einfach nur besseres Fahrkönnen und Erfahrung, kann Kurven besser lesen - hat noch mehr Reserve - erschrickt nicht mehr usw...



    Chris

  • jetzt muss ich nochmal Dago, Harry und Wolf ein bißchen widersprechen. Meiner Meinung nach wird das Thema "Glück" zu hoch gehängt. Es kann doch nicht nur "Glück" sein, dass Einer 26 Jahre ohne Unfall Moped fährt und ein Anderer in der Zeit zig Unfälle und Stürze hat. Das hat viel wesentlicher als hier oft dargestellt mit dem "handelnden" Motorradfahrer selbst zu tun. Ganz sicher bleibt bei noch so vorausschauender und umsichtiger Fahrweise ein gewisses Restrisiko, aber das ist nach meiner Meinung nicht wesentlich größer als vom Baum erschlagen zu werden (will sagen "normales Lebensrisiko", passieren kann einem immer was). "Motorradfahren ist nur mit Glück zu überstehen" ist für mich so eine Alibi-Aussage. Der Eine macht sichs einfach und "rechtfertigt" damit seine zu schnelle Fahrerei (wenn was passiert hab ich halt Pech gehabt). Ein Anderer (wie Harry wohl, wenn ich das richtig verstanden habe) zieht den Schluss ganz mit dem Mopedfahren aufzuhören. Beides halte ich persönlich für falsch. Unfälle und Stürze passieren nicht einfach so, es sind immer verantwortlich Handelnde dabei und nicht unwesentlich der Mopedfahrer selber (auch wenn formaljuristisch Andere schuld sind, habe ich für mich meinen Bereich für den ich mich "verantwortlich" fühle in diesem Bereich ausgeweitet...wenn mich der Opa beim Überholen abgeschossen hätte, dann wäre das zwar auch "Pech" und "blinder Dosenfahrer" gewesen aber wesentlich hätte ich mir (intern) auch die Schuld selber gegeben).
    Chris, was Du schreibst gefällt mir gut, nur glaube ich dass man auf öffentlichen Straßen weder die Maschine noch sein "Können" wirklich zum Einsatz bringen sollte (zumindest nicht in der Nähe des Grenzbereichs). Motorradrennfahrer machen sich in ihrem Sport regelmäßig lang und die können in der Regel richtig gut fahren. Also schützt auch noch so gute Beherrschung ab bestimmten Bereichen nicht vor Stürzen.
    Das klingt jetzt alles so, als würde ich mein Moped schiebend durch die Gegend bewegen. ;)
    ....stimmt ;D
    Nein aber mit Sozius fahre ich mittlerweile tatsächlich sehr defensiv (besonders Sonntags) und alleine nur noch sehr selten auf bekannten Strecken einige Kurven in Grenzbereichnähe (und das auch nur wenn keine anderen Verkehrsteilnehmer um mich rum sind).


    Boah, schon wieder so lange geworden.


    Also, machts gut.


    linke Hand


    Uwe

  • hi uwe!


    im gegentum zu dir bin ich halt schon der meinung, dass ich einfach nur GLÜCK hatte, dass mir


    - kein wild vor die lampe gelaufen ist (kam gerade so am arsch vorbei),
    - ich gerade noch rechtzeitig gesehen habe, dass der linksabbiegende opa mich mal wieder nicht gesehen hat (mehr als einmal passiert),
    - das gerade auf der gegenspur keiner kam, als der bescheuerte jüngling unachtsam aus der seitenstraße gebogen ist,
    - das wenn schotter oder öl in der kurve war, gerade noch ein notausgang verfügbar war oder keiner auf der gegenspur war und ich den bock noch gerade abfangen konnte (auch mehrfach passiert)


    ... etc. pp. ...



    das waren nur die aufzählungen des letzten motorradjahres, da hats mir gereicht! zumal andere, wirklich erfahrene motorradfahrer dann halt "pech" hatten... :(


    aber wie schon geschrieben, das muss jeder mit sich selbst ausmachen. aber wenn man den kopf schon nicht mehr frei hat, is essig! ich hab dann lieber etwas mehr blech um mich rum, wenn ich denn mal PECH haben sollte!

  • Super Diskussion. Ja, das macht für mich wirklich dieses Forum aus.


    Ich gehe in der Ansicht mit den Posts von Chris konform. Grenzbereich ist nicht gleich Grenzbereich. Wenn ich mit der XX mit ihrem Schub in Kurven schwarze Striche ziehe, bin ich noch nicht an meinem persönlichen Grenzbereich angelangt. DAs ist dann der Bereich, an dem der Reifen mit Schlupf beginnt, erhöhten Gummiabrieb zu haben. Ich habe in diesen Situationen bei dieser Fahrweise auch noch keine Rutscher erlebt, weil ich nicht wie wild am Gas ziehe und Kapriolen mache, die Unruhe ins Fahrwerk bringen. Das wäre im wahrsten Sinne des Wortes tödlich. Und ich fahre so auch nur da, wo ich die Kurven, Einmündungen (mögliche Hindernisse!!) und vor allem den Fahrbahnbelag kenne.
    Das sind wiederum auch Erfahrungen, die ich mir bei Trainings auf der Rennstrecke aneignen konnte (genial das Einzeltraining in Brünn mit Peter Öttl). Den Schlupf am Hinterrad meldet mir mein Popometer, so dass ich mich entsprechend verhalte - und das ganze auf einer Straße, die ich sehr sehr weit einsehen kann und ich ohne Probleme rechtzeitig, falls ein Hindernis auftaucht, alles Tempo rausnehmen kann (auf der Christgartenstrecke ist sowas unmöglich, Chris, das wissen wir beide - bei dieser Unübersichtlichkeit ist gemäßigtes Kurvenwedeln angesagt - später auf der Hochfläche und im weiteren Verlauf gibt es wieder Möglichkeiten, den Hahn weiter offen zu lassen weil mehr Sicht vorhanden).


    Wenn ich da z.B. an die Tour beim letzten ST bei Andi denke, wo er uns führte, waren für mich sehr sehr viele Kurven dabei, die aufgrund ihrer Unübersichtlichkeit bei einem Hinternis unweigerlich zu einem Unfall geführt hätten, weil wir einfach für eine solche Strecke zu schnell waren. (Ja, dass schreibe ich, der es sehr sehr gerne zügig angehen lässt!) Es hatte Spaß gemacht, aber es war für die Strecken an sich z.T. viel zu schnell. Auch die Abstände, die wir zueinander hatten, waren zu gering. Das ist Fakt. Brauchen uns ja nur die Filmchen ansehen. Dann wissen wir sehr schnell, wie man es eigentlich nicht machen sollte. Und wir haben es allesamt trotz besserem Wissen getan! Alle!


    Das ist auch ein Punkt, der hier bisher zu kurz kam. Ich glaube, in der Theorie wissen wir vor allem aufgrund unserer langjährigen und weitgereisten Erfahrungen, wie Unfälle zu vermeiden sind. Das ist alles schon genannt worden. Und trotzdem passieren immer wieder Unfälle aus unterschiedlichsten Gründen. Das ist dann die Realität, die neben aller Theorie oft noch Dinge mit ins Spiel bringt, mit denen man nicht rechnet.


    Ich für meinen Teil weiß (vor allem nachdem ich gestern mit meinem Freund Georg die letzte Unfallsituation nachstellen und daraus für mich neue Erkenntnisse gewinnen konnte - mir fehlt ja die Erinnerung an den Crash), wo meine Anteile bei den Unfällen lagen. Dennoch glaube ich, dass jeder hier nicht davor gefeit ist (egal wie zurückhaltend und defensiv er unterwegs ist oder wieviel Vorausschau er hält oder wieviel Erfahrung er mitbringt), einen Crash zu haben. Das sehe ich auch so wie Wolff, dass manchmal zu einem Zeitpunkt ungünstige Faktoren zusammentreffen, die dann dazu führen können.


    Wenn ich an die aktuelle Unfallstelle denke, dann war es die Wahrscheinlichkeit von einem 5er im Lotto, dass sich an der Kreuzung überhaupt irgendwann mal 2 Fahrzeuge treffen. Da gibt es praktisch keinen Verkehr. Gestern ist in den 45 Minuten, als wir dort den Ablauf simulierten, nicht ein anderes Fahrzeug vorbeigekommen. Bei der ersten Besichtigung vor 3 Wochen auch nicht. Dass es dann trotzdem passiert, und dass ich dann im entscheidenden Moment die Bremse öffne, um mit einer Rechtsausweichbeweigung hinter dem Fahrzeug vorbeizukommen - und das dann mit dem Vorderrad an der Hängerkupplung erwische (man bedenke ... 1/100 Sek. später wäre ich vorbeigewesen), das sind Dinge, die passieren.
    Wir haben das gestern mehrfach simuliert, um drauf zu kommen, warum ich in ebener freier Landschaft mit Buschreihe ohne Blätter an der Querstraße den A4 nicht schon weit vorher herannahen sah, sondern erst im letzten Augenblick. Ich weiß noch, dass ich bereits weit vor dieser Kreuzung die Querstraße nach Hindernissen - sprich Autos etc. - absuchte, aber nichts sah. Je näher ich dann der Kreuzung kam, desto unwahrscheinlicher war es rein aus logischem Denken, dass noch eines auftauchen kann. Dennoch ging ich vor der Kreuzung nochmal deutlich vom Gas und schaute und sah nichts, beschleunigte, als der A4 plötzlich aus dem Nichts auftauchte. Unsere Erklärung war die, dass er sehr deutlich über 100 km/h drauf gehabt haben muss. Wir haben das mit verschiedenen Tempi für den A4 ausprobiert. Bis zu 100 km/h hätte ich ihn ohne Probleme auch ohne Licht durch die Büsche sehen können - weit vor der Kreuzung. Ich konnte ihn gestern bei weit weniger Licht und beginnendem Blattwuchs noch sehen. Sprich - es kann nur so sein, dass er so schnell war, dass ich ihn weit rechts noch nicht sehen konnte und er bei meinem Herannahen an die Kreuzung mit zunehmend spitzem Sichtwinkel auf die Buschreihe dahinter dann ohne von mir gesehen zu werden heranschoss. Dafür spricht auch der Haltepunkt hinter der Kreuzung, der weit hinter dem Punkt war, den wir gestern bei 100 km/h mit Einbeziehung der Schrecksekunde simulierten.


    Dennoch, es ist für diesen Zeitpunkt egal, ob ich es verstehe oder nicht, denn es ist ja bereits passiert. Und es macht für mich auch keinen Sinn, über die 1/100 Sek. zu lamentieren, die ich noch gebraucht hätte, um vorbeizukommen.
    Viele Faktoren, die zum Unfall führten - bei dem ich trotzdem reichlich Glück hatte und im richtigen Moment noch das richtige tat, um die Folgen soweit wie möglich abzuschwächen. Ein PUnkt, der sicherlich aus den vielen Trainings resultiert. Nicht auszudenken, wenn ich auf der Bremse geblieben wäre und wir in die Seite gekracht wären. Uahhh.


    Ich kann es jetzt verstehen, warum es gekracht hat. Er zu schnell, ich trotz aller Vorsicht und Vorausschau immer noch nicht vorsichtig genug.


    Und wie es auch Harry schreibt, bin ich davon überzeugt, dass eine gesunde Portion Glück trotz allem dazu gehört. Ich hatte auch schon 2 Rehunfälle, wo ich einmal mit 100, das ander Mal mit 120 ein Reh erwischte. Und ich hatte in beiden Fällen das Glück, dass ich nicht stürzte. Andere habe sich bei solchen Unfällen schon das Genick gebrochen. Und diese Situationen, die er gerade aufzählte, sind es halt auch, die ich in jedem Motorradjahr in Mengen erlebe. Vor allem in Ballungszentren. Deshalb bin ich froh, dass ich in der Provinz wohne, wo dann halt aber auch mehr Traktoren rumfahren und mehr Wild unterwegs ist. Letztes Jahr waren es 4 Rehe, die ich fast erwischte und eine Menge Hasen, Marder, Füchse und Katzen. Eine Amsel am Helm, mehrere Kleinvögel irgendwo am Mopped - das war letztes Jahr auch dabei.
    Bei 37000 km im Jahr steigt auch die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall im Vergleich zu Bikern mit durchschnittlich 5000 - 10000 km.

  • ..hmm, ohne dass ich dabei war würde ich sagen, dass Du da jedesmal ziemlich gut reagiert hast. Aber klar, dass ein Restrisiko bleibt, zu dessen Überwindung man dann halt "Glück" (oder Autofahren ;) ) braucht, sehe ich schon auch so.


    Grüße


    Uwe

  • was ist beim motorradfahren glück oder pech (trotz erfahrenheit und antizipierender fahrweise) ???
    wie harry schon schreibt: treffen mehrere postive umstände zeitgleich, zufällig aufeinander, habe ich glück gehabt. im umkehrschluß: treffen mehrere widrige umstände zeitgleich aufeinander, dann isses eben pech.
    dunkel, regen, entgegenkommendes (blendendes) fahrzeug, kurve, reh auf der straße -> eine verkettung unglücklicher umstände (die ich keinem wünsche), denen man nur aus dem weg gehen kann, wenn man nicht fährt. wenn man statt zu fahren läuft, wird man vom blitz getroffen. >:(


  • Fazit??????


    man muss eben auch ab und zu mal glück haben.
    nach dem, was ich in der statistik gelernt habe, halten sich die verknüpfungen von neg. und pos. umständen zwangsläufig die waage.
    und um den faden wieter zu spinnen: dies steht im proportionalem verhältnis zur persönlichen km-fahrleistung.

  • na ja, da könnte man jetzt wahrscheinlich tatsächlich ewig weiterdiskutieren. Wahrscheinlich fällt mir auch morgen der Himmel auf den Kopf, weil ich mich so weit rausgelehnt habe und das eigene Handeln über das Schicksal stelle.
    Ralf, ich finde das sehr positiv, dass Du dir offensichtlich auch viele Gedanken machst und z.B. deinen letzten Unfall so akribisch (vor Ort) aufarbeitest. Nochmal mit der Einschränkung dich nicht persönlich zu kennen, bleibt auch nach Deinen weiteren Ausführungen bei mir der Eindruck hängen, dass Du für den Öffentlichen Straßenverkehr einfach ein bißchen zu viel "Grundschnelligkeit" mitbringst. Du bist ganz sicher ein sehr guter, erfahrener Motorradfahrer der seine Maschinen im Griff hat. Trotzdem ..nochmal.. halte ich es nicht für Zufall und nicht allein mit den gefahrenen Jahres-Km erklärbar (im Gegenteil mit zunehmender Fahrpraxis sollte eigentlich die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall abnehmen) dass ein Dago 26 Jahre ohne Unfall fährt und Du mit den Wildunfällen nun doch schon öfters "Pech" hattest. Wildunfälle, Traktorenunfälle sind ganz sicher nicht immer vermeidbar (s.o. wahrscheinlich hab ich morgen einen *klopf*klopf*klopf*). Aber wie Chris auch schon angedeutet hat, kommt es auch darauf an, wie man an solche Situationen ranfährt. Bei einem Traktor als Mopedfahrer mit funktionierenden Blinkern zu rechnen ist für mich ziemlich leichtsinnig. Wildwechsel passieren für mich sehr häufig an ganz markanten Punkten, wo man entsprechend umsichtig fahren kann. Also nochmal nix für ungut, hast ja gezeigt, dass Du mit solch offenen Worten umgehen kannst. Wünsch Dir einfach dass diese "Warnzeichen" dieser Unfälle (hätte ja wie Du schon selber bemerktest auch anders ausgehen können) nicht spurlos an Dir vorbeiziehen und noch viele schöne KM beim Mopedfahren.


    Grüße


    Uwe


  • na ja, da könnte man jetzt wahrscheinlich tatsächlich ewig weiterdiskutieren. Wahrscheinlich fällt mir auch morgen der Himmel auf den Kopf, weil ich mich so weit rausgelehnt habe und das eigene Handeln über das Schicksal stelle.


    "jeder ist sein glückes schmied" - altes deutsches sprichwort.
    sicher kann ich durch eigenes, bewußtes handeln glück und pech beeinflussen (siehe oben: summe der faktoren). aber: ich kann durch bewußtes handeln eben nicht alle faktoren beeinflussen (und oftmals will ich es auch nicht, weil mir andere "randerscheinungen" wichtiger sind.)

  • Zitat

    wenn man statt zu fahren läuft, wird man vom blitz getroffen.


    und wenn man fährt oder stehen bleibt, auch.... ist halt ne sache wie man mit dieser erkenntnis umgeht! :-\


    war ja "früher" auch mein spruch: "wenns passieren soll, passierts" oder "ich kann auch im schlaf von nem herabstürzenden flugzeug erschlagen werden"...


  • war ja "früher" auch mein spruch: "wenns passieren soll, passierts" oder "ich kann auch im schlaf von nem herabstürzenden flugzeug erschlagen werden"...


    und wie ist heute dein spruch ??? ;)

  • oben ohne... spaß dabei! ;)


    nee, das leben ist so schon kurz genug, da muss ich nicht noch extra "lebensverkürzende maßnahmen" einleiten... :-\