Motorradkauf von Händler - illegaler Umbau

  • Habe mir gerade vor 3 Wochen eine 2008er JR1300 gekauft. Erste Hand (abgesehen von Yamaha-Tageszulassung), 18.500km, Zustand: ein Träumchen!


    Vorhandener SBL wurde auf meinen Wunsch noch auf Originallenker umgebaut.


    Vorletzten Samstag abgeholt, da mittels Kurzzeitkennzeichen und Händler brauchte noch Umbauzeit und die Originalmutter für Steuerrohr fehlte noch. Entfernung dazu 200km.


    Der Sonntag danach: nachsehen wollen, was an Wartungsarbeiten gemacht werden müsste (Maschine hat die letzten 6 Jahre 2400km gelaufen).

    Und was sehen meine ungläubigen Augen: unter dem Sitz ist ein Power Commander eingebaut.

    Dieser hatte mir der Händler nicht angegeben, und mir selber war dieses Gerät bis dato völlig unbekannt. Würde nicht "Dynojet" draufstehen, hätte ich vielleicht erstmal keinen Verdacht geschöpft.


    Also: Betriebserlaubnis durch den Einbau des Gerätes erloschen, kein Versicherungsschutz (über den Selbstbehalt und das ganze Geschisse, die Versicherung müsse zahlen, wenn nicht das Gerät ursächlich war blabla, also was man immer wieder zu lesen bekommt, brauchen wir hier nicht spekulieren)


    Vorbesitzer ist Mitglied im FJR-Forum, nie aktiv, kein einziger Beitrag, aber meldet sich auf meine PN. Power Commander (kürze ich mal PC ab) wäre in einem bekannten Yamaha-Betrieb in Uetze eingebaut worden, Bike ging damit 3x problemlos durch den TÜV. Sei nicht auf Leistungssteigerung programmiert.


    Von mir gleich die Frage, was denn der Grund für den Einbau war. Kam aber keine weitere Antwort mehr.

    Händler angerufen. "Hatte ich gar nicht mehr auf den Schirm...". Wusste also vom PC in der FJR.

    Gefordert, er sollte den Vorbesitzer kontaktieren, was der Einbaugrund was. Zwei Tage später: Grund war, die FJR ruckelte ab und zu. Nix Schlimmes, aber den Vorbesitzer störte es eben.


    Heisst: Konstantfahrruckeln (KFR)


    Lokale Yamaha-Vertretung (MSL inn Nettetal) reagiert auf die Mailanfrage, ob sie mir den PC ausbauen würden, erst gar nicht. Bedeutet also: Wir machen uns an illegalen Umbauten nicht die Finger schmutzig.

    Verstehe ich vollkommen. Spricht für diesen Betrieb.

    Der Betrieb, der den PC einbaute, lässt sich nicht dazu aus, was nach Ausbau zu erwarten ist (sicherlich wieder KFR.


    Händler bieter mir an, die FJR zurückzubringen und mir den Kaufpreis zu erstatten. Geht nicht, weil - keine Betriebserlaubnis und derzeit natürlich nicht zugelassen. Händler würde Spedition zur Abholung beauftragen und mir die Unkosten (€169) von der Kaufpreiserstattung abziehen. Erfindet das ein sehr faires Angebot.


    Meine Meinung: dem Typ hat man ins Hirn geschissen (sofern eines vorhanden ist).


    Gestern meine Rechtsschutz informiert. Sollten die Rechtsberatung bezahlen und evtl. Weiteres.

  • Öhm, ich hätte irgendein Wartungsaufkleber drüber geklebt und gut wäre es gewesen ....


    Was juckt es die Eiche, wenn eine Sau daran kratzt.


    :imw:

    • Offizieller Beitrag

    Händler bieter mir an, die FJR zurückzubringen und mir den Kaufpreis zu erstatten. Geht nicht, weil - keine Betriebserlaubnis und derzeit natürlich nicht zugelassen. Händler würde Spedition zur Abholung beauftragen und mir die Unkosten (€169) von der Kaufpreiserstattung abziehen. Erfindet das ein sehr faires Angebot.

    Da Du die Beantwortung der Fragen ja schon über Rechtsschutz an einen Anwalt übergeben hast erübrigt sich hier ja eigentlich schon eine Stellungnahme dazu. Grundsätzlich, und das wird Dir der Anwalt sicher auch schon gesagt haben: Vertrag ist Vertrag! Liegen versteckte Mängel vor, dann muss man dem Verkäufer die Möglichkeit der Nachbesserung geben. Erst wenn die Nachbesserungen keinen Erfolg haben hat man Anspruch auf Wandlung des Vertrages oder Rücktritt. Hat Dir Dein Anwalt aber sicher schon im Detail erklärt. Von daher ist das Angebot das Fahrzeug gleich zurückzunehmen - ohne die vorhergehenden Nachbesserungen durchzuführen, eigentlich schon ein entgegenkommen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube hier kann Keiner einen 100% wasserfesten Rat geben.


    Ich würde es aber auch so sehen dass er das Fahrzeug zurücknimmt mit 100% Ersatz und es zu Selbstkosten abholen kann.

    Dass er den Mopped gar nicht erst versucht zurück zu rüsten, ist klar. Er hat es so eingekauft, ob der verbaute PC ihm bekannt war, weiss nur er wirklich. Aber wenn nicht kann er u.U den Ball an den ursprünglichen Besitzer weiter geben.


    Da war dein Gang zu Rechtsanwalt der einzig richtiger Schritt.