Kennt sich jemand mit dem Antrieb eines Fahrrades aus

1. offizieller Beitrag

    Hallo zusammen, hab mal ne außergewöhnliche Frage für das Forum. Kennt sich jemand mit dem Antrieb eines Fahrrades aus?

    Ich wollte kürzlich mal den kompletten Antrieb tauschen, ausser dem Schaltwerk, weil die Kette die Röllchen vom Schaltwerk berührten. Also mal die Kettenlänge gemessen und sie war jedenfalls schon zu lang geworden. Nachdem ich dann alles getauscht hatte, war mein altes Problem immer noch vorhanden. Siehe Fotos.

    Ist das Schaltwerk jetzt doch auch fällig?


    Gruß Kevin

    • Offizieller Beitrag

    Hast du vorne auch eine Schaltung? Wo steht der Umwerfer?


    Grundsätzliche Vorbemerkung: Bei Kettenschaltungen darf die Kette nicht zu schräg laufen, also bei klassisch vorn 3 Kettenblätter, hinten 8 Kettenblätter (bei 7, 9 oder 10 analog):


    vorn innen - hinten nur die inneren 4 Ritzel

    vorn mitte - hinten nur die mittleren 4-6 Ritzel

    vorn außen - hinten nur die äußeren 4 Ritzel


    1. Deine Kette ist zu lang, da müssen wahrscheinlich 2 oder 4 Glieder raus. Mit dem passenden Nietwerkzeug ist das kein Problem; bei besseren Ketten liegen auch passende Ersatzdorne bei.


    2. Wenn auf dem rechten Bild das der "originale" Zustand ist, ist dein Schaltwerk höchstwahrscheinlich verbogen. Vielleicht ist das Rad mal draufgefallen.


    Wenn du die Vorbemerkungen nicht eingehalten hast, können beide Bilder bei einer eigentlich korrekten Einstellung auftauchen und du hast dein Fahrrad schlecht behandelt ;) In dem Fall richtige Kombination wählen und nochmal prüfen.


    Wenn die Vorbemerkungen eingehalten sind: siehe 1. und 2.


    Bevor du irgendwas an der Kette machst, würde ich das Schaltwerk prüfen (lassen). Solange das verbogen ist, wird das sowieso alles nichts richtiges.


    Im Übrigen sitzt die Kette schon auf dem unteren bzw. hinteren Rädchen nicht mehr richtig drauf. Korrigiere das mal und schau dann nochmal, ob es noch so aussieht wie auf Bild 2.

    Gruß


    Morg


    --

    Kann Spuren von persönlichen Meinungen, Sarkasmus und Erdnüssen enthalten. Ausdrucke nicht für den Verzehr geeignet. Ungelesen mindestens haltbar bis: siehe Rückseite.

    Stimmt Sebastian.

    Anmerkung zur Kettenlänge. Die muss, auch wenn man so nicht fahren soll, lang genug sein, wenn sie vorne und hinten auf dem grössten Ritzel aufliegt.

    Dabei muss der Werfer noch genug Restweg haben.

    Das Schaltwerk scheint mächtig verbogen. Die Rollen müssen parallel zu den Ritzeln stehen. Auf dem zweiten Bild sieht man, dass die obere Rolle schräg steht.

    Das Schaltwerk ist ein Blechpressling und uralt, geschätzt 80er Jahre. Schade, dass der Rahmen kein angelötetes Auge für die Schaltung hat, sonst könnte man jede beliebige Wald-und-Wiesenschaltung dranmachen.

    Ich habe vorne 3 Kettenblätter und das Rad wurde Anfang der 90. Jahre gekauft. Hat also bissle schon was auf dem Buckel.

    Zuerst hätte ich vehement wiedersprochen, dass die Kette zu lang ist, da ich die Glieder bei der alten abgezählt habe. Da ihr aber sagt, dass die Kette zu lang sein kann, hab ich vorsichtshalber mal die Zähne am vorderen Kettenblatt gezählt. Und siehe da, ich habe 7 Zähne weniger am großen Kettenblatt als an der alten :-(. Also werden die anderen Ketten blätter auch weniger haben.

    Das erklärt dann auch so einiges. Werde mal morgen zu meinem Fahrradhändler gehen und mir ein neues Schloss holen. Dann brauch ich noch die richtige Länge der Kette, aber das werde ich im Netz noch herausfinden.

    Bin noch beim überlegen, ob ich nicht doch vielleicht gleich ein neues Schaltwerk Einbau.

    @XXTommy:

    Das Schaltwerk ist an der Achse befestigt und mit einer Schraube am Rahmen gesichert, dass die sich nicht verdrehen kann.

    Danke schön für die schnellen Antwort. Das hat mich erst auf die Idee gebracht, mal die Blätter genauer zu betrachten.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn du 7 Zähne weniger hast, sind das 3 oder 4 Glieder weniger. Ich würde erstmal 3 rausnehmen. Und Schloss = Kettenschloss? geht nicht an jeder Kette; wenn die genietet ist, musst du (oder der Händler) das auch wieder machen.


    Neues Schaltwerk ist sicher keine verkehrte Idee; ich habe aber nicht im Kopf, was es derzeit für deinen Rahmen noch für eine Auswahl gibt; das muss ja auch zur Kette und zum Schalthebel passen. Aber da ist der Händler sicher auch der richtige Ansprechpartner. (Ich kenne allerdings auch solche, die sagen "oh, schon so alt, das lohnt sich nicht... bla bla")

    An der neuen Kette ist ein Kettenschloss montiert.

    Mein Händler ist dahin absolut Klasse. Ich hab ihm an meinem Rad gezeigt, was ich vor habe und Er hat mir alles samt Werkzeug zurecht gelegt.

    Mein Problem ist, dass ich hinten nur 6fach Kassette habe. Das gibt es auch kaum noch. Meistens hinten 10, 11fach und vorne nur 2 Blätter.

    • Offizieller Beitrag

    Stimmt. Ggf. kannst du auf der Nabe - wahrscheinlich eine BSA-Schraubnabe? - auch eine 7er Kassette verbauen, dass dürfte das mit Schaltwerk besser passen (und günstiger sein). Wenn du vorne einen Index-Schalthebel hast, müsstest du den wahrscheinlich auch ersetzen, bei einem friction-Hebel ohne Rastung ist das egal.

    Ok. Bis jetzt bin ich nur Fahrrad gefahren, aber jetzt muss ich erstmal googeln gehen.

    Index und friction Schalthebel :ähm::ähm::lachen:

    • Offizieller Beitrag

    Der eine hat Rasten für die einzelnen Gänge, der andere (friction) ist nur ein Hebel, wo man die Gänge selber suchen muss (so wie ganz früher bei Rennrädern üblich)

    Zitat von Nobbe

    .....hmmmm, wir haben doch hier im Forum Einen der das Hauptberuflich macht. Der hat doch ein Fahrradgeschäft und/oder repariert die Dinger. Weiß niemand mehr wer das ist?? Es haben schon Leute von hier bei dem Fahrräder gekauft.

    Mir fällt der Name grad nicht ein.

    Joe

    Hallo Kevin,

    Die richtige Kettenlänge, vorne großes Kettenblatt, hinten Kleines Kettenblatt, Kette soweit spannen, so daß der Spannarm fast gerade ist.

    Du hast hinten am Umwerfer zwei Schrauben, die für die Endanschläge der Kette darstellen, sie sollen verhindern, dass die Kette nicht zwischen Speichen und Ritzel bzw. Ritzel Rahmen springt. Auf dem einen Bild ist gut zu erkennen, dass der Umwerfer zu weit links eingestellt ist und daher nicht verbogen ist aber, dass ist eine Ferndiagnose.

    Die obere Schraube ist für den unteren Anschlag Kleines Ritzel- Rahmen, die

    Untere für das große Ritzel - Speichen

    Die müssen so eingestellt sein, daß der Umwerfer die Kette beim schalten nicht nach aussen drückt.

    Gruß Kay