Vergaser Ausbau, Reinigung, Einbau und synchronisieren

  • Mittlerweile habe ich alle vier gereinigt, die Schwimmetkammerdichtungen sind hin, blöderweise die O-Ringe von den Gemischeinstellschrauben auch, blöderweise ist eine Unterlegscheibe von den Einstellschrauben mit der Druckluft weggeflogen. Habe zwei Repsätze bestellt, die kommen leider erst im Juli. Die gute Nachricht ist, die Membrane sind wohl alle in Ordnung, habe sie gegens Licht gehalten, scheinen nicht perforiert zu sein.


    Jetzt habe ich mal geguckt, meine Vergaserbank ist gerade, hat aber bis auf einen Schlauch keine Unterdruckanschlüsse, am Zylinderkopf sind allerdings auch keine. Habe ich nun das Problem der vertauschten Motoren? Eigentlich ist meine vom Bremssystem her eine Duale BJ 1999, müssten da nicht die Anschlusstopfen am Motor sein?

  • Jetzt habe ich mal geguckt, meine Vergaserbank ist gerade, hat aber bis auf einen Schlauch keine Unterdruckanschlüsse, am Zylinderkopf sind allerdings auch keine. Habe ich nun das Problem der vertauschten Motoren? Eigentlich ist meine vom Bremssystem her eine Duale BJ 1999, müssten da nicht die Anschlusstopfen am Motor sein?

    Möglich....oder Du hast die Anschusstopfen,Schrauben übersehen....

    Schau mal wohin der Unterdruckschlauch vom Benzinhahn geht...

  • Der geht an eine Öffnung, unterhalb des Ansaugstutzens des 1. Vergasers, zum Zylinderkopf.

    Richtig, und an derselben Stelle unterhalb der Ansaugstutzen befinden sich die Schrauben die Matthias sucht...

  • Jetzt habe ich mal geguckt, meine Vergaserbank ist gerade, hat aber bis auf einen Schlauch keine Unterdruckanschlüsse, am Zylinderkopf sind allerdings auch keine. Habe ich nun das Problem der vertauschten Motoren? Eigentlich ist meine vom Bremssystem her eine Duale BJ 1999, müssten da nicht die Anschlusstopfen am Motor sein?

    Wie Tom es bereits sagte. Die sind unterhalb der Ansaugstutzen am Zylinderblock. Die frage hatte ich auch gestellt. Guckst du hier. Ausbau LuFi Kasten u. Vergaser


    Da ist auch beschrieben, das am Zylinder 4 (also der rechts aussen in Fahrtrichtung) kein Stopfen ist sondern eine Schraube ist an dem ein Adapter verschraubt werden muss. Die restlichen Zylinder haben Stopfen, an denen ein Schlauch zum syncen angeschlossen werden kann.


    Vor dem Einbau würde ich an deiner Stelle direkt Schläuche anschliessen und die nach oben verlegen. Im eingebauten Zustand kommt man sehr schlecht ran.

  • Moin, da ich ja selbst gerade den gleichen Job erledige vielleicht ein paar Tips wie es bislang bei meiner 95er Dualen lief.

    Unterdruckschlauch Zylinder 1 wie beschrieben, der kleine der zum Benzinhahn geht. Zylinder 2 hat bei mir am Vergaser einen kurzen Schlauch , ich bin aber an den Anschlussnippel am Zylinderkopf gegangen. Zylinder 3 hat auch einen gut sichtbaren Nippel am Zylinderkopf, der bei mir erstaunlicherweise nicht verschlossen war, aber Luft beim Probelauf gezogen hat, den werde ich also verschließen. Zylinder 4 ist die kleine Schraube, wie bereits beschrieben.


    Ich hatte hier noch den Tip bekommen vor der Syncronisation das Ventilspiel zu kontrollieren und ggf. den Steuerkettenspanner zu machen. Letzterer war bei mir damals beim letzten Lauf ruhig so das ich diesen erst mal nicht weiter berücksichtigt habe. Allerdings war der Tip von Morg bez. des Ventilspiels ein absoluter Volltreffer. Alle 16 Ventile waren zu stramm, und das teilweise recht deutlich. Ich habe mir dann ein kleines Werkzeug gebaut ( 10er Steckrohrschlüssel gekürzt ) und eine vernünftige Fühlerblattlehre besorgt die auch ein 00.1 und 00.2 Blatt hatte. Hab das alles in Ruhe geprüft und war einigermaßen erstaunt, das nicht eins mehr passte. Binn dann beim Einlass auf 0.11 gegangen und Auslass auf 0.19, so das 0.20 nicht mehr durchging. Also Tendenz in Richtung lose.


    Alles wieder zusammengebaut und letzten Samstag provisorischen Probestart. Sprang super an und lief rund. Kommendes WE geht es ans syncen. Ich habe alle Schläuche schon liegen und mit einer kleinen Schraube verschlossen, wegen dem Probelauf. Wie ich im anderen Thread schon geschrieben habe, werde ich die Schläuche liegen lassen und kennzeichnen, so das man bei späteren syncen nur noch die Uhren anschließen braucht.


    Ich habe jetzt einige Wochen damit verbracht, Grund war ein Bandscheibenvorfall der es mir nicht gerade leicht machte am Mopped zu arbeiten. Dazu kam die Anschaffung von Ultraschallgerät 22 Liter, und einiges anderes, so das ich mein CBR Budget auf 2 Monate verteilen musste.


    Zusammengefasst : Das Ventilspiel würde ich in jedem Fall checken. Wenn nichts einzustellen ist, ist der Job in 30 min erledigt, wenn doch, dann viel Spaß an Zylinder 4 Auslass a312 Ich würde beim nächsten mal auch den Kühlwasserschlauch der quer rüber liegt ausbauen, der Krüppel war irgendwie immer im Weg.


    Was noch: Motoröl gleich mit gewechselt und Kühlwasser gestern Abend auch noch. Das sind nur ein paar Handgriffe. Bremsflüssigkeit steht auch bereit, und ich beschäftige mich jetzt mit dem Thema "Entlüften der Dualen" :zwinker:


    Wie gesagt, noch syncen am WE und dann hoffe ich doch das ich nicht irgendwo doch einen Bockmist gemacht habe. :-D


    Möge die Übung gelingen :thumbsup:


    Gruß

    Stefan


    PS: Ich würde die weichen Kreuzschlitzschrauben der Schwimmerkammern gegen Edelstahl Imbusschrauben tauschen. Falls man doch noch mal .....


    PSS: Da fällt mir noch gerade was ein.... Wenn Du die Vergaser im Ultraschallbad reinigen möchtest, lass bitte zur Sicherheit die Plastikschwimmer raus. Ich habe gelesen, daß schon bei dem einen oder anderen so ein Schwimmer im Ultraschallbad undicht geworden ist. Man muß ja nichts riskieren!

  • Sorry, noch ein Hinweis....


    Als ich meine Vergaser zerlegt hatte, habe ich im Bereich der Membranen einen undefinierbaren weichen Schaumstoff gefunden. War schon etwas schmierig und fast wie eine Paste.

    Ich konnte mir da Anfangs keinen Reim drauf machen. Als ich später diesen kleinen Kasten ( irgendwas mit Sekundärluft...bla bla bla , ich weiß gerade nicht die richtige Bezeichnung- siehe Foto)

    auseinandergebaut habe, sah ich die Ursache. Der kleine Luftfilter darin war völlig zerbröselt und wurde durch den Unterdruckschlauch wohl mit angesaugt.

    Ich habe alles gereinigt und aus einer Luftfiltermatte ( Mopedzubehör) einen neuen kleinen Luftfilter geschnitten.


    Hinweis.jpg

    • Offizieller Beitrag

    Das Kästchen sollte - wenn ich nicht irre - die Kurbelgehäuseentlüftung sein.


    Sekundärluftsystem gibts, aber üblicherweise nur bei den Modell für Kalifornien.

  • Das Kästchen sollte - wenn ich nicht irre - die Kurbelgehäuseentlüftung sein.


    Sekundärluftsystem gibts, aber üblicherweise nur bei den Modell für Kalifornien.

    Du irrst Dich. Die Kurbelgehäuseentlüftung geht vom Ventideckel über den dicken Schlauch zum Luftfilterkasten.

    Der kleine schwarze Kasten ist ein Zusatzluftfilter.

    • Offizieller Beitrag

    Stimmt, das ist der Entlüftungsschlauch.


    Weißt du auch, wozu der Zusatzluftfilter da ist? Ich glaube, der dürfte bei den Meisten in eher beklagenswertem Zustand seinen Zweck nur eingeschränkt erfüllen können ;)

  • Stimmt, das ist der Entlüftungsschlauch.


    Weißt du auch, wozu der Zusatzluftfilter da ist? Ich glaube, der dürfte bei den Meisten in eher beklagenswertem Zustand seinen Zweck nur eingeschränkt erfüllen können ;)

    ich kenn ein Moped da ist der Filter neu:-D Ob es der Fahrer auch weiß :rolleyes2:

  • Stimmt, das ist der Entlüftungsschlauch.


    Weißt du auch, wozu der Zusatzluftfilter da ist? Ich glaube, der dürfte bei den Meisten in eher beklagenswertem Zustand seinen Zweck nur eingeschränkt erfüllen können ;)

    ? Würde man dies kleinen Filterchen bei den Autos auch noch anwenden, bzw nicht irgendwo unter dem Ventildeckel unterbringen, hätten viele Motoren das Problem mit den Verkokten Zylinderköpfen auch nicht.

  • Bin ich jetzt der einzige der es immer noch nicht verstanden hat, wozu der Filter da ist? :-D

    Dieser kleine Filter sitzt ja in der Leitung der Kurbelgehäuse Entlüftung. Dort werden die im Kurbelgehäuse durch das permanente schlagen der Pleuelstangen in das Öl und das immer heißer werdende Öl entstehenden Dämpfe aus dem Gehäuse geleitet. Dies geschieht zum einen, dass sich innerhalb des Motorblocks kein großer Druck aufbaut. Diese Dämpfe werden wieder verbrannt. Nun ist aber nicht nur Öl in den Dämpfen enthalten sondern auch ein gewisser Anteil an Wasser und Schmutzpartikeln die man aber im Verbrennungsraum nicht haben will. Folglich setzt man einen Filter dazwischen um diese Komponenten abzufangen. Wenn nun dieser Filter nicht beachtet wird ist er irgendwann vollkommen dicht und es gelangen die , ich bezeichne es jetzt mal so, die ganzen Schmutzigen Dämpfe in die Ansaugkanäle, setzen sich dort teilweise ab, der Rest gelangt über die Einlassventile und irgendwann werden diese auch mit einer gewissen Schicht davon bedeckt sein. Fährt man jetzt noch häufig nur kurze Strecken, so begünstigt dies auch noch den Prozess, da sich die Öldämpfe beim Abkühlen zu einem zähen schmierigen Film umwandeln, der letztendlich zu einer immer dicker werdenden Kruste wird und die Einlassventile und die Ansaugkanäle immer mehr zusetzt. Im Anschluss kommt es zu einem immer schlechter werdenden Rundlauf des Motors im Leerlauf, gefolgt von stottern und Leistungsverlust beim beschleunigen, bis letztendlich auch ein Totalausfall. Da helfen auch die Reinigungsadditive im Kraftstoff nur bedingt. Denn um diese ja auch eingebrannte Kruste zu lösen wären etliche Liter von den Additiven notwendig. Deswegen gibt es diese Additive ja auch separat zu kaufen als Ventilreiniger, Vergaserreiniger usw.

    Jetzt haben wir aber ja noch das Glück dass unsere Dicken ja noch Vergaser haben und keine Einspritzanlage. Unser Dicken mit den Vergasern sind da bei weitem nicht so Pingelig wie die Einspritzer.

    Warum ich in meiner anderen Antwort die Autos erwähnt habe beruht auf dem gleichen Problem nur noch etwas Umfangreicher. Die meisten Fahrzeuge besitzen heute eine Direkt Einspritzung. Hier wird der Kraftstoff direkt in den Zylinder eingespritzt und gelangt gar nicht mehr über die Ansaugbrücke und Ventile in den Zylinder. Weshalb der Reinigungseffekt der Kraftstoffadditive an den Ventilen gar nicht mehr gegeben ist. Die Öldämpfe setzen sich mit der Zeit ab und behindern die Funktionsweise der Drallklappen in den Ansaugbrücken. Sie setzen weiterhin die AGR Ventile zu bis hin zum Ausfall.

    Bei den Autos hilft häufig nur noch das strahlen der ganzen Kanäle und der Ventile im Zylinderkopf mit Wahlnuss Granulat. Eine kostspielige Art, aber immer noch günstiger als ein neuer Zylinderkopf oder gar ein neuer Motor. Hält aber auch nur eine gewisse Zeit. Daher ist es immer extrem Wichtig bei den Wartungen auch auf diese kleinen Filter zu achten. Bei den modernen Autos sind diese sehr häufig im Ventildeckel (Zylinderkopfhaube) versteckt eingebaut.

    • Offizieller Beitrag

    Hm. Ich mag ja nicht der Spielverderber sein, aber "dazwischen" sitzt das mW nicht. Die Entlüftungsleitung geht von der Mitte des Ventildeckels relativ gerade nach hinten in die Airbox, wo ansonsten die gefilterte Luft angesaugt wird (die Außenluft kommt ja durch die beiden Schnorchel "in" den Luftfilter und durch den Luftfilter in die Airbox).


    Der zusätzliche Filter sitzt weiter außen am Gehäuse.


    Letztlich weiß ich nicht, wofür er ist, es würde mich aber interessieren.


    Möglicherweise, um einen Druckausgleich im Kurbelgehäuse zu ermöglichen, wenn im Ansaugtrakt Unterdruck herrscht und der Druck im Kurbelgehäuse mit Umdrehungszahl schwankt?


    Es bleibt unklar, für mich zumindest...

  • Dann habe ich sowas wohl auch. Wie sieht, der denn aus. Unter welcher Bezeichnung ist er zu erwerben.

    Ob meine Maschine deshalb manchmal Geräusche wie Windheulen macht?

  • Ok Leute, sobald ich etwas Zeit habe, werde ich mir das ganze nochmal ganz genau anschauen wie das zumindest bei meiner Dicken ist und werd dann nochmal hier versuchen das verständlich zu erklären. Ich gebe zu es besteht die Möglichkeit, dass ich vielleicht auch etwas durcheinander gebracht habe. Deshalb werde ich nochmal genau nachschauen.

  • Moin,


    der Schlauch von dem kleinen Luftfilter geht an die Vergaserbatterie, genau mittig an ein T-Stück zwischen Gaser 2 und 3.

    Ich denke das dient zum Druckausgleich . Der Schmodder an meinen Membranen stammt definitiv von dem vergammelten Filter in dem kleinen Gehäuse.


    pasted-from-clipboard.png


    Die Entlüftung vom Kurbelgehäuse ist der etwas dickere Schlauch in der Mitte vom Ventildeckel in die Airbox ( da wo ich die Sicherungsklemme Airboxseitig noch nicht richtig drauf habe :-)

  • Hallo,


    wollte etwas zu den selbstgebauten Schlauch-Synchrontestern sagen. Ich habe mir einen, auf einer 2m langen Holzlatte mit 4mm (Innendurchmesser, passt zu den Stutzen auf dem Vergaser) Schläuchen gebaut. Klassisch wie im Internet beschrieben.

    Diese Schlauwaagen sind sehr genau. 1 cm höhenunterschied entspricht 1 mbar. Bei den üblichen Manometern entspricht der unterschied zwischen einem Teilstrich (auf dem Ziffernblatt) zum nächsten 20 mbar.

    Laut Reparaturhandbuch lässt Honda 20 mmHg (= 27 mbar) max. zu.

    Durch den kleine Innendurchmesser und der Füllung mit 2-Takt-Öl war die Ölsäule zu gut gedämpft das es kaum ein zittern gab. Ablesen daher sehr einfach. Nachteil: sollten die Vergaser sehr unsynchron sein, z. B. 100 mbar, dann ist der unterschied auf der Schlachwaage schon 1m, daher auch meine 2m lange Holzlatte.


    Tschüs

    Berthold