Schwergängige Vorderradbremse SC24 1996 Dual

  • Moin,


    ich würde diese Saison gerne wieder meine 1996er Dual zum Tüv bringen und anmelden. In den letzten Jahren wurde sie nur sehr wenig bewegt und steht nun seit letztem Sommer in der Garage.

    Nun geht die vordere Bremse schwer, der Hebel lässt sich nur mit mehr als doppelter Kraft wie sonst bewegen, bewegt sich zäh und ungleichmäßig im Hebelweg. Die vordere Bremse bremst auch anscheinend nicht mehr das Hinterrad (auf dem Hauptständer frei drehbar wenn Bremse vorn gezogen).

    Bremsflüssigkeit kam 2019 neu und ist noch voll.


    Kann man so eingrenzen wo der Fehler liegt? Eher die Bremspumpe oder eher ein oder beide Bremssättel vorn? Die hintere Bremse funktioniert wie immer leichtgängig und gut.


    MfG Benny

  • Die hintere Bremse wird vom DCBS nur aktiviert, wenn sich der linke Bremssattel der vorderen Bremse nach oben bewegt und dadurch den Geberzylinder für hinten aktiviert.

    Du wirst, wenn du vorne im Stand bemst niemals eine Bremswirkung hinten erzielen.


    Wenn die Beläge vorne bei Hebelbetätigung an die Scheiben gedrückt werden und sich beim Lösen wieder wegbewegen ist grundsätzlich mal die Funktion gegeben.

    Die Bremssättel gründlich zu reinigen ist sicher trotzdem keine schlechte Idee und die Bremsflüssigkeit würde ich an deiner Stelle auch gleich tauschen.

    Gruß aus Wien, Thomas "Schlucki" Schluet

    In Memory of Big Basti, Didi, Stefan and Wolff, who had to leave far too early.

  • Servus Benny


    Wenn die Dicke steht wird mit der vorderen Bremse Hinten nicht mitgebremst.... Erklärung findest Du im Lexikon Hier, Klick

    Vermutlich sind durch die lange Standzeit die Bremssättel fest geworden.

    Vielleicht auch nur die Gleitstifte....mal reinigen und mit Bremsenfett neu schmieren.

    Es kann auch sein dass das duale System nicht richtig entlüftet wurde, Anleitung findest Du auch im Lexikon auf den wunderbaren blauen Seiten....

  • Ah, danke für die Info! Das Lexkion hatte ich vorab nicht wahrgenommen und nur unvollständige Infos zum System aus Google.

    Ich dachte immer, dass das System direkt hydraulisch per Regelventil zwischen v und h miteinander verbunden ist, und hatte von der 3. Bremspumpe am linken Sattel noch nichts gelesen.:rolleyes2:



    Der Bremshebel bewegt sich ruckig, so als wenn etwas fest hängt und dann Stück für Stück unter Druck nachgibt. Der hohe Gegendruck am Hebel ist direkt nach dem kurzen Leerweg da.


    Ich gucke mir das noch mal genauer an.


    MfG Benny

  • Servus


    Dann drückst Du einen Bremssattel mit der Hand gegen das Rad so dass Er etwas locker wird.

    Jetzt musst Du mit dem Bremshebel ein paar mal pumpen um den Leerweg wieder auszugleichen.

    Wenn der Bremshebel beim 1.mal immer noch ruckig geht ist es die Bremspumpe Oben oder der Hebel.

    Den Hebel würde ich mal abbauen, reinigen und frisch schmieren.

    Wenn das ruckige bleibt musst Du die Bremssättel überholen.....


    Und wenn die Dicke wieder läuft kannst Du ja am Südtreffen teilnehmen....:thumbsup:

  • Gute Idee, wird getestet.

    Den Hebel an sich kann ich ausschließen, der ist super leichtgängig in den ersten Millimetern, und wird erst schwergängig sobald die Bremspumpe bewegt wird.


    Gerade mal getestet.

    Wenn ich den Sattel zurückdrücke und danach wieder Bremse geht die Bremse deutlich leichter bis die Beläge wieder an die Scheibe angelegt sind.

    Allerdings auch dann mit leichtem "Rucken" im Hebelweg, als wenn etwas klemmt und sich wieder lockert. Beim Bremsen mit Gegendruck hört man aus der Bremspumpe ein leises Knarren. Ich vermute es wird dann wohl an der Bremspumpe liegen.


    Zum Südtreffen (habe ich gerade mal genauer angesehen, da nicht "meine " Region vorab nicht beachtet) hätte ich knapp 530km Anfahrt, vielleicht im nächsten Jahr mit etwas mehr Vorplanung. :thumbsup:


    MfG Benny

  • Hab zwar ne 21er, hatte das gleiche Problem aber auch...
    Also hab ich kurzerhand die Bremssättel instandgesetzt...
    Die Kolben gingen so schwer, dass ich die mit einem Abzieher rausholen musste...
    Es gab einen Satz neue Dichtungen, ordentlich mit ATE-Montagepaste eingeschmiert und wieder eingesetzt...

    Alles schön gereinigt, die Gleitstifte blank gemacht und natürlich gefettet...

    Neue Beläge auch gleich drauf...

    Bremsflüssigkeit neu und, schwupps...habe meine Zwei-Finger-Bremse wieder...

    Ich bin für das verantwortlich, was ich sage!


    Ich bin nicht für das verantwortlich, was Du verstehst!

  • wie Josh schon geschrieben hat, einmal reinigen, neu dichten und fetten hilft wunder wenn nichts mehr geht.

    Trotzdem würde ich persönlich zuallererst eine kleine Runde drehen bevor ich anfange zu schrauben. Abstand halten, Betriebs warm fahren und dann bremsen, bremsen und nochmal bremsen.

    Oft lösen sich "Standschäden" von alleine.

  • Abstand halten, Betriebs warm fahren und dann bremsen, bremsen und nochmal bremsen

    Den Vorschlag halte ich für sehr waghalsig, keiner weis was die wirklich Ursache ist und was das lange stehen für Schäden hinterlassen hat. Für mich kommt da nur eine Revision der Bremssättel mit neuen Dichtungen und die Überholung der Bremspumpe in Frage...der Kopf bremst mit und da muss es auch passen

    • Offizieller Beitrag

    Dass ich bei mir "auf dem Hof" oder bei uns im Wendehammer mal die Maschine - vorsichtig - bewege, um zu schauen, wie die Bremse reagiert (solange sie überhaupt reagiert), halte ich für vertretbar - aber mit dem Symptom würde ich nicht mehr in den "richtigen" Straßenverkehr gehen, da bin ich ganz bei Flens.


    Gerade, wenn du entsprechende Kenntnisse hast, ist die Revision weder Hexenwerk noch übermäßig aufwendig, und die Maschine und das Bremsgefühl werden es dir danken. Ich glaube, für den RepSatz habe ich pro Sattel keine 20 EUR bezahlt beim letzten Mal... das halte ich bei einer 20+ Jahre alten Maschine für sehr vertretbar.

  • Man kann, natürlich typisch Deutsch, alles überdramatisieren. Mit Herz und Verstand erreicht man mehr als mit Angst und Dramatik. Aber das bleibt jedem selbst überlassen. Die einen sind halt mehr heulsusen und Angsthasen und andere fahren einfach :-D

  • Man kann, natürlich typisch Deutsch, alles überdramatisieren. Mit Herz und Verstand erreicht man mehr als mit Angst und Dramatik. Aber das bleibt jedem selbst überlassen. Die einen sind halt mehr heulsusen und Angsthasen und andere fahren einfach :-D

    Mit gesundem Menschenverstand führt man kein Fahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr wenn die Betriebsbereitschaft nicht gegebebn ist.

    Das ist absolut indiskutabel.ja und

  • Bei meiner Kleinen hat ja genau das vom Vorbesitzerdurchgeführte "einfach mal losfahren" und mit Gewalt versuchen die festsitzende Bremse zu lösen zur übelsten Kupplungszerstörung in der Geschichte des Moppeds geführt. :wut: Und mich jede Menge Geld gekostet.

    • Offizieller Beitrag

    Dann habt ihr ja Glück gehabt, wenn es "nur" die Kupplung zerstört hat, und nicht das Motorrad z.B. am Auto, gleich mit Fahrer... :zwinker::rolleyes2:


    PS: beim Bremsen Kupplung zerstört... hm, falschen Hebel bedient? :D

  • Nö, aber die Bremse saß so fest, dass er wohl die Kupplung schleifen lassen musste um überhaupt vom Fleck zu kommen.


    Das Endergebnis:


    grafik.png

  • Nur gelernte KFZ Fachleute sollten sich an der Bremse zu schaffen machen! Die Liste mit Fällen, in denen Menschen die besser kein Werkzeug besitzen sollten und an der Bremse rumgespielt haben, genau das zu schweren Unfällen geführt hat ist mindestens 1000x so lang wie wenn einer Standschäden durch vorsichtiges benutzen wieder in gang bringt.

    Wenn ich schon lese, nimm mal die Bremse auseinander, fette und reinige die...

    Solche Tipps sind lebensgefährlich und sogar strafbar!:wut:

    Bin ich hier der einzige mit klarem Verstand??

  • Ich verstehe schon, was Ogrim hier sagen will.


    Es zielt darauf ab, dass der Tipp an "Jedermann" "mal eben" die Bremse zu warten auch mal an jemanden geraten kann, der zwar weiß wie man einen Schraubenschlüssel hält, aber sich bei dieser Arbeit gründlich überschätzt und bei der anschließenden Probefahrt einen Unfall baut, weil die Reparatur unsachgemäß war.


    Wenn dann später irgendwann der Satz fällt "Der hat gesagt, ich kann das machen!", kann es vielleicht Ärger geben.


    Man sollte bei solchen Reparatur Tipps vielleicht einen "Standard-Disclaimer" anfügen. "Repariere nur, wenn Du weißt was Du tust"


    Viele Mitglieder hier kennen sich so super gut aus und sind mit der letzten Schraube "per Du", dass manchmal vielleicht nicht daran gedacht wird, dass nicht jeder hier so versiert ist.

  • Wenn dann später irgendwann der Satz fällt "Der hat gesagt, ich kann das machen!", kann es vielleicht Ärger geben.


    Man sollte bei solchen Reparatur Tipps vielleicht einen "Standard-Disclaimer" anfügen. "Repariere nur, wenn Du weißt was Du tust"

    Den gibt es bereits....und hat man mit der Registrierung hier akzeptiert.


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  • Wenn ich schon lese, nimm mal die Bremse auseinander, fette und reinige die...

    ....was Du aber vorher selbst befürwortest hattest...:rolleyes2::/

    wie Josh schon geschrieben hat, einmal reinigen, neu dichten und fetten hilft wunder wenn nichts mehr geht.