Sprinter, lang, hoch und sau schnell

  • Ich hatte gestern das Vergnügen mit einem neuen Sprinter extra lang und extra hoch über die Bahn zu bügeln.


    Jetzt kann auch ich sagen das die Dinger lebensgefährlich sind , um die Tatsächliche Geschwindigkeit zu dokumentieren habe ich ein Bild gemacht. Laut Navi werden 3 km/h zuviel angezeigt.


    Ich würde mir wünschen das diese Fahrzeuge höchstens 120km/h fahren dürfen, am besten abgeregelt so das sie ihre Kraft behalten und nur die Höchstgeschwindigkeit gedrosselt wird.


    Ab 140 hatte ich das Gefühl bei jeder Kurve auf der Bahn ,als wenn ich auf rohen Eiern Gokart fahre.


    Nach diesem Bild bin ich mit 100 - 120 weiter gerollt ,so das ich nicht immer das Gefühl habe bei jedem bischen Seitenwind umzukippen.
    Boey das gibt Schiss in der Hosen.


  • Nettes Bild. ;D
    Muß aber sagen das ich selber diese Dinger 4 Jahre gefahren bin und öfters auch sehr froh war das die Dinger etwas schneller laufen. Es ist wie mit allen Dingen im Leben. Nichts übertreiben. Der Verantwortungsvolle Umgang mit diesen Gefährten sollte auch gelernt sein. Denn viele denken immer noch das sich so ein Ding fährt wie ein Auto. Aber die Masse und der hohe Schwerpunkt sind nicht zu unterschätzen. Also,wenn es schon etwas schneller zugehen soll,dann bitte im vernünftigen Rahmen und bei geigneten Fahrbahn und Verkehrsverhältnissen


  • Ich würde mir wünschen das diese Fahrzeuge höchstens 120km/h fahren dürfen,


    Soweit ich weiß gibt es bereits Urteile, das diese Fahrzeuge (Oft als PKW Kombi zugelassen) wenn sie als Transporter genutzt werden, nicht so schnell fahren sollten/dürfen und den Fahrer im Falle eines Unfalls ein erhebliches Mitverschulden trifft!


    Übriges hoffe ich, dass nicht Du selber das Foto gemacht hast (sondern ein Mitfahrer), denn sonst würdest Du Dir selber widersprechen. Wer macht schon im Auto eine Foto-Session bei 160 Km/h wenn man Tempo 120 für angemessen hält. Da läßt man besser beide Hände am Steuer. Geglaubt hätten wir das auch ohne Foto!
    ;)


  • Soweit ich weiß gibt es bereits Urteile, das diese Fahrzeuge (Oft als PKW Kombi zugelassen) wenn sie als Transporter genutzt werden, nicht so schnell fahren sollten/dürfen und den Fahrer im Falle eines Unfalls ein erhebliches Mitverschulden trifft!


    Das gilt auch heute schon. Wenn du mit deinem PKW mit 180 in einen Unfall verwickelt wirs,auch an dem du keine Schuld trägst lädt dir die Versicherung eine Teilschuld an wegen nicht angepasster Geschwindikgeit. Die gehen von Richtgeschwindigkeit 130 aus.
    Gruß Michael

  • Michel , ich hatte mit dem Fahrzeug zu kämpfen , meinst du ich hätte Zeit die Kamera auch noch still zuhalten ?? , Das Miststück von Fahrzeug war immer kurz vor dem schlingern bei über 140. Sowas kannst du nur machen wenn links und rechts hohe Wände sind und mal kein LKW zu überholen ist, so das dich der Windzug aus der Bahn werfen kann oder könnte.

  • Das Problem mit den Sprintern haben wir schon lange.


    Achim..Du schreibst objektiv, dass Dir die Geschwindigkeit sehr schnell vorkam. Wir halten diese "Kurierfahrzeuge" an. Von 4600 bgelastet auf 3490kg damit man sich an viele Grenzen nicht zu halten braucht und. Die Fahrzeuge werden dann trotzdem überladen. Von mangelhafter bzw. gar keiner Ladungssicherung und einem völlig übermüdeten Fahrer ganz zu schweigen.


    Der mir bekannte Rekord liegt bei knapp 5 t und 3 mal Bremen - Köln in einer Schicht ohne Lenkzeitunterbrechung (außer zum Be und Entladen). Hat's denn aber auch nicht geschafft.


    Wenn dies alles zusammen kommt und der Chef auch noch den armen Fahrer antreibt, passieren Unglücke.



    Olli


  • Das gilt auch heute schon. Wenn du mit deinem PKW mit 180 in einen Unfall verwickelt wirs,auch an dem du keine Schuld trägst lädt dir die Versicherung eine Teilschuld an wegen nicht angepasster Geschwindikgeit. Die gehen von Richtgeschwindigkeit 130 aus.
    Gruß Michael


    Dazu muß die Versicherung nachweisen, dass der Unfall bei 130 km/h vermeidbar gewesen wäre.
    Das würde dann an einen Gutachter und ggf. vor den Richter gehen! Ansonsten gibts volle Kohle. (übrigens, wenn man aus 200 km/h abbremst und dann mit 120 den Unfall hat, muß die Vmax ja erstmal bewiesen werden, ;D) Ich guck ja nicht aufn Tacho bei freier Bahn, die Karre läuft ja eh nur 180 nach GPS! (Da lege ich die Füße hoch -gibt ja nen Autopilot/Tempomat-, esse und trinke wärend ich telefoniere ...... ;D ;D -natürlich mit Freisprecheinrichtung ....)

  • Also ich war mit dem baugleichen Crafter von VW mit nur Hochdach auf der Autobahn. Der ging sogar Tacho bis 174. Ohne Beladung und bei Windstille war das auch in Ordnung. Ich hatte auch die Gelegenheit die Crafter in verschiedenen Ausführungen und auch beladen auf einer Teststrecke zu fahren. Ihr glaubt nicht was da möglich ist. Die Dinger fahren fast wie ein PKW. Allerdings hatte ich bei einer Testfahrt auch erlebt wie bei einem Ducato die 1000 Kg Ladung auf Grund zu schwacher Verzurrösen beim Bremsen verrutscht ist. Die Trennwand und die seitliche Schiebetür waren stark beschädigt. Unvorstellbar, was bei einem Auffahrunfall passiert wäre.


    Gruß Didi

  • Hi Didi


    Wie was Ladung verrutscht??? Und das trotz Sicherung durch Gurte?? Wenn wir so einen anhalten sagen die Fahrer immer: Och Herr Wachtmeister, das ist so schwer, das kann gar nicht rutschen. Das fahren wir immer so, da ist noch nie nicht was passiert ;D ;D ;D ;D


    Leider denken viele nicht daran, dass die Trennwände von der Fahrerkabine zum Laderaum nicht unbedingt als zertifizierte Ladebordwände dienen. Die halten die Ladung im Falle eines Auffahrunfalls mit einer Autobahnüblichen Geschwindigkeit nicht auf.


    Die Ladung teilt sich dann mit dem Fahrer meistens den Sitz. Der Fahrer verliert dieses Duell regelmäßig.



    Olli

  • Moin Michel,



    Dazu muß die Versicherung nachweisen, dass der Unfall bei 130 km/h vermeidbar gewesen wäre.


    ich kann mich noch gut an eine laaaange Diskussion erinnern, wo ein Motorradfahrer auf der linken Spur mit 200 unterwegs war, auf der rechten Spur ein Blindfisch im Auto mit ca. 120, und der zog dann wegen eines anderen Autos, das die Autobahnauffahrt rauf kam, in die linke Spur, so daß der Motorradfahrer keine Chance mehr zu bremsen hatte und in den PKW einschlug - dieses klassische "Huch, wo kommt der denn auf einmal her, den hab ich überhaupt nicht gesehen!" (soll wohl heißen "Mich trifft also keinerlei Schuld!")


    Vor Gericht hat der Kradfahrer dann ebenfalls eine Teilschuld zugesprochen bekommen, denn wenn er langsamer gefahren wäre, hätte er ja noch bremsen können.
    Nun frage ich mich natürlich, wie langsam man denn fahren müsse - wenn mir einer bei 130 direkt vor die Nase fährt, krachts ggf. auch...


    Überdies ist natürlich dieses "Richtgeschwindigkeit 130" in Bezug auf die Schuldverteilung bei Unfällen ein schlechter Witz - diese Richtgeschwindigkeit wurde damals bei ihrer Einführung ja aus Umweltschutzgründen empfohlen, da die meisten Autos bei 130 noch einen halbwegs moderaten Spritverbrauch haben. Daß dann auf einmal Versicherungen und Gerichte diese Umweltschutz-Richtgeschwindigkeit zur Schuldverteilung heranziehen, hat mit dem ursprünglichen Ziel derselben wohl kaum etwas gemein.


    Nur mal so'n paar Gedanken am Rande...


    Grüße,
    Ralf

  • Ich war vor Jahren (1986 - 1992) mit den Vorgängern der Sprinter sehr viel unterwegs und froh, dass sie so gut liefen. Waren immer nur Kurzstrecken (ca. 50 - 100 km). Das waren meist die 209 D mit 5 Zyl. und 90 PS. 170 nach Tacho waren nicht selten. 160 ging immer. Allerdings hatte ich mich an das schwammigere Gefühl schnell gewöhnt. Die Dinger schaukeln halt etwas mehr als ein PKW. Dennoch, wie OliP schreibt: der Fahrer macht es letztlich aus, was passiert. Ich war immer ausgeschlafen und fit für die kurzen Strecken. Ladung wurde immer mit starken Gurten verzurrt. Das gehört einfach dazu wie auf dem Motorrad der Helm. Und ein größerer Sicherheitsabstand nach vorne ebenso, denn mit Ladung wird so ein Bremsweg schon mal richtig lang.

  • Hallo Olli !


    Das Ganze passierte auf einer Vergleichsfahrt. Dabei waren Crafter, Sprinter, Ducato, Transit, Master und Jumper. Die Verzurrösen beim Ducato waren ca 4 mm stark. Die haben sich aufgebogen wie dünner Draht. Es war keine Vollbremsung. Das Gewicht bestand aus einer Palette mit Papier, und war nur ca 50 cm hoch. Wäre Ladung aus z.B. eine 1000 Ltr. Box wie von der BASF benutzt, gewesen, denke ich die Kollegen wären verletzt gewesen.


    Gruß Didi

  • Hallo


    @ Didi: Richtig Didi. Genau ist auch noch ein Problem. Diese Ösen sind meist nur vom Werk aus für geringe Gewicht ausgelegt. Meist sind sie gar nicht zertifiziert. Da werden dann noch Spassgurte aus dem Baumarkt oder von Rudis Resterampe verwendet und dann passierts.



    Olli